Evaluation eines strukturierten ... - Dr. Thomas Weiss
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Der Gruppenvergleich für die Durchführung programmähnlicher Maßnahmen zeigt, dass auch<br />
Teilnehmerinnen der Traditionellen Gruppen Maßnahmen wie Ernährungsumstellung oder<br />
Dehnübungen durchführen, allerdings in einem statistisch höchst signifikant bzw. signifikant<br />
niedrigerem Ausmaß: eine Ernährungsumstellung führen ca. 26% gegenüber ca. 67% in den<br />
12-Wochen-Gruppen durch. Dehnübungen werden von 59% gegenüber ca. 83% in den 12-<br />
Wochen-Gruppen praktiziert. Gymnastikübungen werden dagegen in beiden Gruppen von<br />
über der Hälfte der Teilnehmerinnen durchgeführt, wobei auch hier der Prozentsatz der<br />
ehemaligen Teilnehmerinnen des 12-Wochen-Programms höher liegt (ca. 70% gegenüber<br />
55%). Die Bewertungen dieser Maßnahmen fallen erwartungsgemäß in der Gruppe der ehe-<br />
maligen Programmteilnehmerinnen positiver aus. Allerdings wird dieser Unterschied nur für<br />
die Beurteilungen der Dehnübungen statistisch signifikant. Dies kann dahingehend interpre-<br />
tiert werden, dass den ehemaligen Programmteilnehmerinnen der mit diesen Maßnahmen ver-<br />
bundene Nutzen deutlicher geworden ist oder aber dass die Durchführung dieser Maßnahmen<br />
wirkungsvoller gestaltet werden kann und diese daher auch wirksamer erlebt werden.<br />
Bevor die Ergebnisse der Diskussion der Auswertung der alltäglichen Bewältigungsstrategien<br />
noch einmal zusammengefasst werden, soll kurz auf die Ausgangssituation direkt im An-<br />
schluss an das Programm bzw. an die Durchführung der Traditionellen Gruppen eingegangen<br />
werden: Bereits zu t2 unterschieden sich die beiden Vergleichsgruppen in der Nutzung von<br />
zwei der drei damals erhobenen alltäglichen Bewältigungsangebote: Während der Prozentsatz<br />
an Teilnehmerinnen, der Krankengymnastik in Anspruch nahm, in beiden Gruppen vergleich-<br />
bar war, befanden sich deutlich mehr Teilnehmerinnen der Traditionellen Gruppen in psycho-<br />
therapeutischer Behandlung als in der Experimentalgruppe (dieser Unterschied wurde hoch<br />
signifikant) und deutlich mehr der Teilnehmerinnen der 12-Wochen-Gruppen nutzten zusätz-<br />
liche therapeutische Angebote als Teilnehmerinnen der Traditionellen Gruppen (signifikanter<br />
Unterschied). Die Maßnahmen wurden dabei in den Gruppen teils unterschiedlich beurteilt:<br />
Die Bewertung der anderen Therapien fiel in den 12-Wochen-Gruppen deutlich besser aus<br />
(signifikanter Unterschied) und auch die Krankengymnastik wurde tendenziell besser be-<br />
urteilt. Für die Beurteilung der psychotherapeutischen Angebote zeigte sich dagegen kein be-<br />
deutsamer Unterschied. Zum Katamnesezeitpunkt wurden die gleichen Variablen noch einmal<br />
erhoben und es ergibt sich folgendes Bild: Für die Nutzung von Krankengymnastik zeigen<br />
sich keine statistisch bedeutsamen Haupteffekte für die Faktoren Gruppe und Messzeitpunkt.<br />
Allerdings besteht ein signifikanter Interaktionseffekt zwischen den beiden Faktoren. Dies be-<br />
deutet, dass sich die beiden Gruppen im Verlauf des einen Jahres in Bezug auf die Maßnahme<br />
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