Evaluation eines strukturierten ... - Dr. Thomas Weiss
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Verfahren). Diesen Testverfahren gemeinsam ist, dass sie Schmerz nicht wie einen Labor-<br />
parameter wiedergeben, sondern eher dazu geeignet sind, den intraindividuellen Schmerz-<br />
verlauf allenfalls semiquantitativ und relativ zu dokumentieren“ (Späth & Neeck, 2002;<br />
S. 662). Als validierte Testverfahren, die mehrfach in Untersuchungen zu Fibromyalgie an-<br />
gewandt wurden, können z.B. das Fibromyalgia Impact Questionnaire, die Beschwerdeliste<br />
von Zerssen, das Kieler Schmerzinventar u.a. gelten, wobei sich noch k<strong>eines</strong> dieser Verfahren<br />
für die Fibromyalgie „als so herausragend geeignet qualifiziert [hat], dass es für eine<br />
Begutachtung als zwingend angesehen werden müsste“ (Späth & Neeck, 2002; S. 664). So ist<br />
das „fibromyalgia impact questionnaire“ (Burckhardt et al., 1991) zum Beispiel in den Be-<br />
reichen, die damit an Aspekten abgedeckt werden können, direkt auf diese Patientengruppe<br />
zusammengestellt. Gefragt wird nach "Tätigkeiten des täglichen Lebens, Schmerz, Müdigkeit,<br />
Schlafstörungen und seelischen Gleichgewichtsstörungen (...). Kürzlich wurde der Frage-<br />
bogen auch ins Deutsche übersetzt und validiert (Offenbaecher et al. 2000)“ (zitiert nach<br />
Blumenstiel, Bieber & Eich, 2004; S. 442). Meist erfolgt eine körperliche Untersuchung zur<br />
Abklärung der Diagnose als Eingangskriterium für die Teilnahme an einer Studie und zur<br />
<strong>Evaluation</strong>, die dann über die Messung einer möglichen Verringerung von <strong>Dr</strong>uckschmerz-<br />
punkten erfolgt. Fragen zum Gesundheitszustand (z.B. andere Symptome, operative Eingriffe<br />
etc.) werden sowohl standardisiert als auch oft zusätzlich offen erfragt, um der Vielfalt an<br />
Kombinationsmöglichkeiten von Symptomen gerecht zu werden bzw. um das Ausmaß an Be-<br />
einträchtigung und möglicher vorheriger therapeutischer Maßnahmen zu dokumentieren. Im<br />
Rahmen der Schmerzmessung werden die aktuellen Schmerzen und deren Lokalisation (oft<br />
nach Körperregionen aufgeschlüsselt), die Schmerzdauer, der Schmerzverlauf und die<br />
Schmerzintensität erfragt. 2002 kommen Bigatti und Cronan beim Vergleich verschiedener<br />
Schmerzmaße bei Fibromyalgie-Patienten zu dem Schluss, dass die visuelle-analog-Skala das<br />
nützlichste Schmerzmaß bei Fibromyalgie-Patienten zu sein scheint, gemessen an den<br />
Kriterien „Validität, Leichtigkeit der Handhabung und der Skalierung“ [Übers. die Verf.]<br />
(S.12), auch da sie zudem die „höchste Korrelation mit anderen Schmerzmaßen und der<br />
Selbstwirksamkeitserwartung bei Schmerz, der Funktionstüchtigkeit, Erschöpfbarkeit und<br />
Steifigkeit“ habe [Übers. die Verf.] (S.5). Verglichen wurde mit einer allgemeinen Schmerz-<br />
skalierung, dem gegenwärtigem Schmerz, Anzahl an Wörtern aus dem McGill Pain Question-<br />
naire und der Schmerzintensität, die aus einer manuellen Überprüfung von aktiven <strong>Dr</strong>uck-<br />
schmerzpunkten stammte. Die Überprüfung der Anzahl der <strong>Dr</strong>uckschmerzpunkte ergab dabei<br />
die niedrigsten Korrelationen zu anderen Schmerzmassen und erwies sich damit als am<br />
wenigsten valide. Weiterhin kommen Fragebögen oder Skalen zum Einsatz, die kognitive<br />
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