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Evaluation eines strukturierten ... - Dr. Thomas Weiss

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Aspekt: Ernährung<br />

Im Rahmen chronischer rheumatischer Erkrankung und Ernährung ist vor allem zu<br />

berücksichtigen, dass diese Patienten aufgrund ihrer eingeschränkten Mobilität und teilweise<br />

auch durch psychische Faktoren bedingt einen veränderten Nährstoffbedarf haben als<br />

Gesunde. Gleichzeitig kommt dem Essen als verbleibender Genussfaktor ein besonderer<br />

Stellenwert zu. Der zentrale Ansatz der bisher gesicherten Möglichkeiten einer Ernährungs-<br />

therapie bei rheumatischen Erkrankungen zielt auf die Verminderung des entzündlichen<br />

Geschehens durch eine entsprechend veränderte Ernährung. Zum einen soll so der Krank-<br />

heitsverlauf positiv beeinflusst werden, zum anderen weitere gesundheitliche Risiken, die<br />

durch die für diese Erkrankungen kennzeichnenden entzündlichen Prozesse begünstigt werden<br />

(z.B. erhöhtes Osteoporoserisiko, Vitamin E-Mangel), ausgeräumt werden (Adam, 2001). Wie<br />

unter 2.1.1. angeführt, spielen bei der Fibromyalgie trotz der Zuordnung zu den rheuma-<br />

tischen Erkrankungen jedoch entzündliche Prozesse keine Rolle. Allerdings leiden viele der<br />

Patienten unter einer Reizdarm-Symptomatik oder anderen Problemen im Magen-Darm-<br />

bereich, so dass zu einer Steigerung des körperlichen und des psychischen Wohlbefindens<br />

eine Linderung in diesem Bereich als bedeutsam angesehen werden muss.<br />

Während für verschiedene rheumatische Erkrankungen sehr konkrete Ernährungsrichtlinien<br />

erarbeitet wurden (z.B. Adam, 2001), ist dies für Fibromyalgie als Erkrankungsbild noch<br />

nicht der Fall. Zwar wird die Ernährung oft im Rahmen von Patienteninformationen oder in<br />

Empfehlungen innerhalb von Selbsthilfeliteratur thematisiert, jedoch gibt es noch wenig<br />

Forschung in diesem Bereich. Meist wird allgemein auf vegetarische Kost verwiesen (z.B.<br />

<strong>Weiss</strong>, 2001). Zudem stellen einige Autoren bei den betroffenen Patienten gehäuft<br />

Nahrungsmittelunverträglichkeiten fest (Block, 1993; nach Berg, 1999a). Einige Autoren<br />

haben daher der Ernährungstherapie im Rahmen von Behandlungsmaßnahmen bei Fibro-<br />

myalgie bereits einen festen Platz zugewiesen: So wird bereits in Berg als abschließendes<br />

Fazit 1999 nach Empfehlungen für (Pharmako)Therapiemaßnahmen unter den Empfehlungen<br />

für „Begleitende Maßnahmen“ „Ernährungsumstellung“ an erster Stelle genannt, wobei hier<br />

erwähnenswert ist, dass dies aus einer Blickrichtung geschieht, die sich vor allem mit der<br />

Gegenüberstellung von Symptomen bei Fibromyalgie und Chronischem Müdigkeitssyndrom<br />

beschäftigt (der Nähe bzw. Abgrenzung dieser beiden Krankheitsbilder zueinander) und<br />

ebenfalls die Nähe zum Beschwerdebild beim Colon irritabile (hierbei ist die<br />

Schmerzsymptomatik auf den Darmbereich begrenzt) betont. Lammers und Gallhofer (1999)<br />

sprechen sich für diätetische Maßnahmen zur Wiederherstellung des gastro-intestinalen<br />

Gleichgewichts aus, da die chronische Reizung des Magen-Darm-Bereichs und auch die<br />

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