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Evaluation eines strukturierten ... - Dr. Thomas Weiss

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der Betroffenen (20-27%) Schonhaltung und Lebensstil in irgendeiner Form zu einem<br />

„disability status“ führen (Roy, 2001). 80% der Betroffenen werden als körperlich „unfit“<br />

beschrieben (Oliver & Cronan, 2002). Immer wieder wird im Zusammenhang mit der körper-<br />

lichen Betätigung und Fibromyalgie auch der Hinweis gegeben, wie wichtig kontinuierliche<br />

Bewegung ist (z.B. Roy, 2001), vor allem um den funktionellen Allgemeinzustand zu<br />

verbessern. Gleichzeitig wird vielfach davor gewarnt, Bewegung zu intensiv bzw. zu exzessiv<br />

zu betreiben (Clark, Jones, Burckhardt & Bennett, 2001, nach Oliver & Cronan, 2002).<br />

Insbesondere im Zusammenhang mit physikalisch-aktiver Therapie sei noch einmal auf die<br />

Notwendigkeit des Ausschlusses von anderen Erkrankungen als der Fibromyalgie bzw. der<br />

genauen Diagnosestellung hingewiesen, da z.B. bestimmte Phänomene auch auf das Vor-<br />

handensein einer anderen zugrunde liegenden Erkrankung hinweisen können (z.B. zeichnen<br />

sich „mitochondriale (...) Myopathien (...) durch Ermüdbarkeit und Schwäche nach länger<br />

dauernden Belastungen aus“ (Späth & Pongratz, 1999; S. 28)). In Bezug auf körperliche<br />

Betätigung als Behandlungsansatz äußern sich Autoren sowohl zur Bewegungsform (z.B.<br />

Spazieren gehen, Gymnastik etc.), -häufigkeit, -kontinuität und -intensität. Die Förderung der<br />

Fitness und Beweglichkeit der Patienten sowie physikalische therapeutische Maßnahmen<br />

werden dabei im Allgemeinen als hilfreich im Rahmen der Therapie bei Fibromyalgie<br />

angesehen (Oliver & Cronan, 2002; Blumenstiel, Bieber & Eich, 2004). Maßnahmen in<br />

diesem Bereich scheinen zudem ein größeres Gefühl der Kontrolle über die Symptomatik,<br />

insbesondere bezüglich der Schmerzen und der Erschöpfbarkeit, zu bewirken (Buckelew,<br />

Conway, Parker et al., 1998; nach Culos-Reed & Brawley, 2000) bzw. eine höhere<br />

Kontrollüberzeugung und höhere Selbstwirksamkeitserwartung gehen zusätzlich mit einem<br />

höheren Ausmaß an körperlicher Betätigung einher (Culos-Reed & Brawley, 2000). Einige<br />

Autoren konnten nachweisen, dass sich infolge bewegungstherapeutischer Behandlungen die<br />

Zahl der <strong>Dr</strong>uckschmerzpunkte verringerte, die allgemeine Fitness gesteigert werden konnte<br />

und das Gefühl der Erschöpfung nachließ (Martin, Nutting, MacIntosh et al., 1996; Wigers,<br />

Stiles & Vogel, 1996). Der Beitrag von bewegungstherapeutischen Komponenten zum<br />

Therapieerfolg ist allerdings häufig im Rahmen multimodaler Therapien erhoben worden, so<br />

dass er nur schwer quantifizierbar ist (Blumenstiel, Bieber & Eich, 2004). Weiterhin ist<br />

unklar, ob ein intensives Trainingsprogramm einem moderaten Training überlegen ist oder ob<br />

es über die Auslösung einer Stressreaktion eher kontraindiziert ist (Clark, Jones, Burckhardt<br />

& Bennett, 2001; nach Blumenstiel, Bieber & Eich, 2004) bzw. ob im Vergleich zu ge-<br />

mäßigtem Training durch intensiveres Training eine spürbare Verbesserung des psychischen<br />

und physischen Wohlbefinden von den Patienten wahrgenommen wird (Santen, Bolwijn,<br />

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