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Evaluation eines strukturierten ... - Dr. Thomas Weiss

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Zusammenfassend kann also den weiter durchführbaren Maßnahmen des 12-Wochen-<br />

Programms eine sehr hohe Akzeptanz im Sinne einer weiteren selbständigen Durchführung<br />

bescheinigt werden. Wird das Führen des Schmerztagebuches außer Acht gelassen, so wird<br />

jede Maßnahme durchschnittlich von nur einem Fünftel (20,8%) der ehemaligen Teilnehme-<br />

rinnen im Anschluss an die Programmdurchführung aufgegeben. Nur in dem Fall einer Person<br />

kommt es zu einer kompletten Programmaufgabe, deren Ursachen nicht bekannt sind. Auch<br />

wenn in Übereinstimmung mit anderen Forschungsergebnissen zur Beteiligungs- und Weiter-<br />

führungsquote bei von Fibromyalgie Betroffenen die Durchführung der einzelnen Maßnah-<br />

men im Laufe <strong>eines</strong> Jahres sinkt, zeigt sich für die Akzeptanz der Maßnahmen hier ein viel<br />

differenzierteres Bild: Maßnahmen werden nicht nur aufgegeben, sondern gegen andere Pro-<br />

grammelemente ausgetauscht oder neu in den persönlichen Bewältigungskatalog aufge-<br />

nommen. Das persönliche Programm, welches aus den Elementen des 12-Wochen-Pro-<br />

gramms bereits in den ersten 12 Durchführungswochen zusammengestellt wurde, wurde von<br />

einigen beibehalten, von anderen sogar erweitert oder eben reduziert.<br />

Nur wenige Autoren berichten außer den Abbruchquoten und den subjektiven Bewertungen<br />

von Maßnahmen durch die Teilnehmer (meist nach einem kürzeren Katamnesezeitraum)<br />

differenziert über die tatsächliche Art der Integration von Maßnahmen in den Lebensalltag. So<br />

konnten Mengshoel, Forseth, Haugen et al. (1995) zum Beispiel sechs Monate nach der<br />

Durchführung <strong>eines</strong> zehnwöchigen Fibromyalgie-Programms, das ebenfalls kognitive und<br />

verschiedene praktische Übungselemente enthielt, berichten, dass 8 von 16 Teilnehmern die<br />

im Programm vermittelten Entspannungsübungen in ihren Alltag integriert haben. 7 Personen<br />

behielten die Ernährungsumstellung bei. Dies entspräche somit einer Weiterführungs- bzw.<br />

Integrationsquote von 50 bzw. 43,8%. Die mit dem 12-Wochen-Programm erzielten Weiter-<br />

führungsquoten für diese beiden Bereiche liegen damit um 30 bzw. 36,5 Prozentpunkte höher.<br />

Die Gesamtbewertung des 12-Wochen-Programms durch die ehemaligen Teilnehmerinnen<br />

hat sich im Verlauf <strong>eines</strong> Jahres nicht bemerkenswert verändert: der Anteil derjenigen Teil-<br />

nehmerinnen, die das Programm als Ganzes wirksam bis sehr wirksam beurteilen, ist mit<br />

77,7% gegenüber 77,8% zu t2 gleich geblieben. Der Mittelwert der Gesamtbewertung sank<br />

leicht von 8.23 auf 8.06, bei einer größeren Einheitlichkeit der abgegebenen Wertungen. Zu t3<br />

berichten drei Personen, keine Wirkung des Programms wahrgenommen zu haben, während<br />

dies direkt im Anschluss an das Programm nur eine Person urteilte. Dafür nahm keine Person<br />

in der Nachuntersuchung eine negative Gesamtbewertung des Programms vor, während es<br />

zum 2. Messzeitpunkt von einer Person deutlich negativ beurteilt worden war. Die durch-<br />

schnittlichen Bewertungen der Wirksamkeit der weiterhin durchgeführten Maßnahmen liegen<br />

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