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Evaluation eines strukturierten ... - Dr. Thomas Weiss

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myalgie ist „deshalb zunächst einmal immer eine Ausschlussdiagnose (...)“ (Neeck, 2001,<br />

S. 1109).<br />

2.1.8. Angaben zur Prävalenz und Geschlechterverteilung<br />

Die Schätzungen oder Berechnungen von Prävalenzraten der Fibromyalgie im angloamerika-<br />

nischen oder europäischen Bereich beruhen entweder auf klinischen Studien, die diesbezüg-<br />

liche Angaben aus ihren Daten auf andere Populationen zu übertragen versuchen oder tatsäch-<br />

lichen bevölkerungsbezogenen Erhebungen, wobei die durchschnittliche Dauer der Diagnose-<br />

stellung immer als ein Faktor, der die Zahlen evtl. nach unten korrigiert, mit berücksichtigt<br />

werden sollte. Die Angaben werden prozentual oder absolut gegeben und variieren dabei sehr<br />

stark: z.B. für die deutsche Bevölkerung 1% (Müller & Lautenschläger, 1990), wenigstens 1%<br />

in Österreich (Mau & Raspe, 1990), 0,6% für die dänische Bevölkerung (Prescott, Jacobsen,<br />

Kjøller et al., 1992; nach Csillag, 1992), 0,8% in Finnland, 10,5% in Norwegen, womit die<br />

Angaben für die westlichen Industrieländer im Durchschnitt bei 2-3% liegen dürften<br />

(Schochat et al., 1994; nach Neeck, 2001). Das American College of Rheumatology (ACR)<br />

gibt auf seiner Website unter dem Stichwort ‚Patienteninformation Fibromyalgie‘ die Angabe,<br />

dass ungefähr 2% der U.S. Bevölkerung betroffen sind (Stand Oktober 2003), Wallace spricht<br />

1999 von 3-6 Millionen Amerikanern, die an dem Syndrom leiden, Blumenstiel, Bieber und<br />

Eich (2004) geben eine Prävalenz von ca. 3% in der erwachsenen Bevölkerung und beziehen<br />

sich dabei explizit auf eine Diagnosestellung nach den Kriterien des ACR (Wolfe, Smythe,<br />

Yunus et al., 1990). „Nach jüngeren epidemiologischen Schätzungen leiden in westlichen<br />

Industrienationen 1,3 – 4,8% der Bevölkerung an einer Fibromyalgie (...). 80- 90% der<br />

Betroffenen sind Frauen.“ (vgl. Croft, Schollum & Silman, 1994; Lindell, Bergman,<br />

Pettersson et al., 2000; Raspe & Baumgartner, 1993; Wolfe, Ross, Anderson et al., 1995;<br />

Belilos & Carsons, 1998; zitiert nach Schochat & Beckmann, 2003; S. 47). Das Verhältnis<br />

von Frauen zu Männern liegt dabei immer deutlich zuungunsten des weiblichen Geschlechts.<br />

Auch hier variieren die Angaben, allerdings weniger dramatisch, zwischen 5-8 : 1 (z.B. 6:1<br />

nach Egle, Derra, Nix & Schwab, 1999; 7:1 Website-Information des American College of<br />

Rheumatology, Stand Oktober 2003; ebenso Wolfe, Ross, Anderson et al., 1995; etwa 8-mal<br />

häufiger Frauen als Männer erkrankt (Müller, Hartmann & Eich, 2000)).<br />

2.1.9. Sozialmedizinische Bedeutung<br />

Sozialmedizinische Bedeutung erlangt die Fibromyalgie z.B. durch zugestandene Ansprüche<br />

im Sinne vorzeitiger Berentungen (z.B. Wolfe & Hawley, 1998). Die Kosten, die aus<br />

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