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Evaluation eines strukturierten ... - Dr. Thomas Weiss

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ewertet, wenn auch als „wirksam“ eingestuft. Die Vermutung, dass der Nutzen der infor-<br />

mativen Themen sich erst mit der Zeit zeigt, kann in seiner Tendenz als bestätigt angesehen<br />

werden, da allein bei der Beurteilung dieser Maßnahmen im Rahmen der Nachuntersuchung<br />

eine positivere Bewertung als direkt im Anschluss an das Programm abgegeben wird. Diese<br />

positivere Bewertung ist auf die positivere Beurteilung von zwei der drei Themen (Notfälle<br />

erkennen & managen und Gesunder Schlaf) zurück zu führen, wobei die Veränderung dieser<br />

Beurteilung statistisch jedoch nicht bedeutsam ist.<br />

Die subjektive Wirksamkeitseinschätzung des gesamten Programms sowie seiner einzelnen<br />

Bestandteile ist damit zusammenfassend auch ein Jahr nach der Durchführung als durchweg<br />

positiv anzusehen. Fast 80% der ehemaligen Teilnehmerinnen stufen das Programm ein Jahr<br />

nach seiner Durchführung als „wirksam“ bis „sehr wirksam“ ein. Nur 8,3% (drei Personen)<br />

beurteilen das 12-Wochen-Programm insgesamt als „nicht wirksam“.<br />

Die in der vorliegenden Arbeit ermittelten Wirksamkeitseinschätzungen der in dem Pro-<br />

gramm vermittelten Maßnahmen sind damit vergleichbar positiv wie die Zufriedenheitsmaße<br />

mit durchgeführten Behandlungsmaßnahmen <strong>eines</strong> ebenfalls multimodalen, allerdings sta-<br />

tionär durchgeführten vierwöchigen Fibromyalgie-Programms für Gruppen von Wild und<br />

Müller (2002): Dort lagen auf einer selbst entwickelten, 10stufigen Zufriedenheitsskala, die<br />

Mittelwerte alle über dem Wert 7, wobei einzelne Maßnahmen deutlich positiver und/oder<br />

einheitlicher beurteilt wurden als andere. Bemerkenswert ist, dass die zum 12-Wochen-<br />

Programm ähnlichen Maßnahmen (Gymnastik, Entspannung, Ernährung) trotz der größeren<br />

Anzahl an Maßnahmen und Beurteilungsaspekten vergleichbar positiv bewertet werden.<br />

Auffallend ist zudem, dass in der Studie von Wild und Müller die Patienten mit den Be-<br />

handlungsmaßnahmen, die als eher passive Bewältigungsstrategien bezeichnet werden können<br />

(z.B. Lymphdrainage, Kälte, Sandliege), im Durchschnitt weniger zufrieden sind. Das 12-<br />

Wochen-Programm ist spezifisch zur Selbstanwendung für Fibromyalgie-Betroffene konzi-<br />

piert und ist damit „aktiv“ angelegt. Dies scheint somit auch den Bewertungen von Be-<br />

handlungsmaßnahmen durch die Betroffenen zu entsprechen, selbst wenn diese in einem<br />

anderen Kontext angeboten werden. Es ist wünschenswert, dass im Bereich des Patienten-<br />

Selbstmanagements, insbesondere bei einer chronischen Erkrankung wie der Fibromyalgie,<br />

ähnliche Ergebnisse in Hinblick auf die Behandlungszufriedenheit wie unter professioneller<br />

Anleitung bzw. stationär erzielt werden können. Dies scheint in der vorliegenden Studie trotz<br />

der Durchführung unter der Leitung von geschulten Betroffenen und im ambulanten Rahmen<br />

gelungen zu sein.<br />

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