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Evaluation eines strukturierten ... - Dr. Thomas Weiss

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Patienten ihre eigene Selbstwirksamkeit zu demonstrieren wichtiger sei, als Patienten von der<br />

Wirksamkeit der Verhaltensweisen zu überzeugen. Dieses Ergebnis weist noch einmal darauf<br />

hin, wie wichtig es ist, bei der Anleitung der Interventionselemente nicht nur auf die Effek-<br />

tivität der Maßnahmen hinzuweisen, sondern, wie im Rahmen des 12-Wochen-Programms<br />

geschehen, wie wichtig die tatsächliche Teilnahme und Durchführung gemäß des jeweiligen<br />

Gesundheitszustandes während der Programmdurchführung sind.<br />

Eine Auswertung der Schmerztagebücher könnte weiteren Aufschluss über alltägliche Bewäl-<br />

tigungsstrategien, aber auch über die Akzeptanz der durch das Programm angeregten Haus-<br />

aufgaben bieten. Im Rahmen dieser Arbeit ist ein zusätzliches Einbeziehen auch dieser Daten<br />

jedoch des Umfangs wegen nicht möglich. Eine kurze Durchsicht der Schmerztagebücher der<br />

Teilnehmerinnen des 12-Wochen-Programms ergab, dass vielfach Angaben in der Art ‚Musik<br />

hören’, ‚Stadtbummel’ etc. gemacht werden, also Angaben, die nicht direkt in Zusammenhang<br />

mit auslösenden oder aufrechterhaltenden Bedingungen des Krankheitsbildes gebracht werden<br />

können bzw. die in ihrem Wirksamkeitspotential nicht direkt an der vorherrschenden<br />

Schmerzsymptomatik ansetzen. Es handelt sich grob betrachtet um Aktivitäten, die zu dem<br />

Bereich der psychischen Bewältigung durch Ablenkung / Schmerzdefokussierung gerechnet<br />

werden können oder als Entspannungsmaßnahmen zum Einsatz gebracht werden. Hier wäre<br />

eine weitere Auswertung wünschenswert, da die verschiedenen Verhaltensweisen, die zur Ab-<br />

lenkung eingesetzt wurden, teilweise explizit durch das 12-Wochen-Programm angeregt<br />

wurden und als solche nicht in dem Fragebogen erfasst wurden.<br />

Patientenschulung kann als systematische und geplante Intervention für chronisch Kranke<br />

aufgefasst werden, die dem Erwerb von gesundheitsbezogenen Informationen, Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten, Einstellungen und Verhaltensweisen, zur Verbesserung des Gesundheits-<br />

zustandes, psychosozialen Status, der Lebensqualität und der Selbsteffizienz und der Inan-<br />

spruchnahme von Gesundheitsleistungen dient (Burckhardt, Lorig, Moncur et al., 1994; Lorig<br />

& Visser, 1994; nach Genth, 2000). „Unklar ist (...) der optimale Mix aus krankheitsspezifi-<br />

schen Themen wie Selbstbeurteilung von Krankheitssymptomen, spezifischen Therapie- und<br />

Rehabilitationsformen und krankheitsunspezifischen Themen wie Schmerz- oder Stressbewäl-<br />

tigung oder Verbesserung von Selbsteffizienz für bestimmte Zielgruppen oder auch der Ein-<br />

satz von anderen Berufsgruppen (...), Laien oder Patienten als Schuler“ (ebd., S. 218). „Noch<br />

erhält nur ein kleiner Teil der Patienten mit chronischen rheumatischen Krankheiten eine<br />

Patientenschulung in dieser Form“ (ebd., S. 219) Eine Verbreitung vorhandener Schulungs-<br />

programme insbesondere im ambulanten Bereich hält der Autor für wünschenswert. In diesem<br />

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