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Berliner Bildungsprogramm für die offene Ganztagsgrundschule [pdf]

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<strong>Berliner</strong> <strong>Bildungsprogramm</strong> für <strong>die</strong> <strong>offene</strong> <strong>Ganztagsgrundschule</strong>, Entwurf vom 6.3.2007 120• Anregungsreichtum und Rückzugsmöglichkeiten sicherstellenWenn einzelne Schülerinnen und Schüler acht, zehn oder gar zwölfStunden am Tag in der Schule verbringen, ist <strong>die</strong>se nicht mehr bloß eineUnterrichtseinrichtung. Sie ist ein primärer Lebensort des Kindes, dermit der gleichen Sorgfalt gestaltet werden muss wie <strong>die</strong> familiale Lebenswelteines Kindes – nur in <strong>die</strong>sem Fall für viele Dutzend oder garmehrere Hundert Kinder. Eine bedeutsame Entwicklungsaufgabe bestehtmithin darin, eine sozial und intellektuell hinreichend anregendeLernumwelt bereitzustellen, in der über das übliche Unterrichtsangebothinaus vielfältige Interessen geweckt und gepflegt werden können. Genausowichtig ist es aber auch, Rückzugsmöglichkeiten sicherzustellen,wo <strong>die</strong> Kinder dem ständigen Einblick der Erwachsenen entzogen sindund auch mal „unter sich“ sein können. Nur wenn Kinder über einen erheblichenTeil ihrer Zeit selbst verfügen können, können sie jene Selbstständigkeit,jene Kreativität und jenen Unternehmergeist entwickeln,über <strong>die</strong> sie später als Erwachsene in einer konkurrenz- und leistungsorientiertenGesellschaftsordnung werden verfügen müssen, um erfolgreichzu sein. Die richtige Kombination aus Verbindlichkeit und Freiheit,individuellem und gemeinsamem Handeln herzustellen ist somit einetägliche Gestaltungsaufgabe aller Pädagoginnen und Pädagogen in der<strong>offene</strong>n <strong>Ganztagsgrundschule</strong>.• Schule als Lebensort gestaltenWenn <strong>die</strong> Schule aufgrund der längeren Verweildauer der Kinder mehrund mehr Verantwortung für <strong>die</strong> physische und psychische Entwicklungsowie den Schulerfolg der Kinder erhält, muss sie <strong>die</strong>ser Verantwortungauch durch entsprechende Überlegungen und Routinen Rechnung tragen.Hierbei geht es primär nicht um irgendwelche „Maßnahmen“ und„Bildungsangebote“, sondern zu allererst um <strong>die</strong> Beheimatung der Kinder,insbesondere der kleinen Kinder, in der Schule: um <strong>die</strong> Sicherstellungvon Geborgenheit in überschaubaren Gruppen mit vertrauten Personenin eigenen Räumen. Jeder Form von „Verwahranstalt“ und „pädagogischemVerschiebebahnhof“ ist konsequent vorzubeugen.

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