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Berliner Bildungsprogramm für die offene Ganztagsgrundschule [pdf]

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<strong>Berliner</strong> <strong>Bildungsprogramm</strong> für <strong>die</strong> <strong>offene</strong> <strong>Ganztagsgrundschule</strong>, Entwurf vom 6.3.2007 144Wann beraten Lehrer/innen und Erzieherinnen miteinander?Die konkrete Kooperation findet in jenen Stunden statt, in denen Erzieher/innen parallel imUnterricht eingesetzt sind. In der Schulanfangsphase gehört ein/e Erzieher/in zum Klassenteam.Regelmäßige gemeinsame Teamsitzung sind aber kaum möglich. Auf unseremStu<strong>die</strong>ntag vereinbarten wir, dass <strong>die</strong> Erzieherinnen zu ihren wöchentlichen Dienstbesprechungenje nach Thema einen Lehrer oder eine Lehrerin dazu einladen. Geht es z. B. umdas Thema Integration, kommt jemand aus der entsprechenden Fachgruppe dazu. Sokann das vorhandene Wissen besser ausgetauscht und abgeglichen werden. Problemewerden frühzeitig erkannt und es kann nach gemeinsamen Lösungen gesucht werden. Dieleitende Erzieherin möchte beispielsweise <strong>die</strong> Elterngespräche mehr vereinheitlichen. Sieist überzeugt von guten „Entwicklungsgesprächen“. Zu Recht fragen <strong>die</strong> Lehrer/innen: ‚Wiekann man in einer <strong>offene</strong>n Ganztagsschule Entwicklungsgespräche mit Eltern führen, wennman den Unterricht ausklammert?’ Und schon gibt es ein neues gemeinsames Betätigungsfeldfür Lehrer/innen und Erzieher/innen: Wie wollen wir zukünftig Beratungsgesprächemit Eltern führen? Was <strong>die</strong> Kolleg/innen als Mangel empfinden, ist <strong>die</strong> fehlende verbindlicheKooperationszeit zwischen den Mitarbeiter/innen. Wir haben uns jetzt entschlossen,am Mittwoch in der ersten Stunde eine Dienstbesprechung fest in den Unterrichtsplaneinzubauen. Je nach Thema werden Lehrer/innen oder Lehrer/innen und Erzieherinnenmiteinander reden können. Wir brauchen einfach das Gespräch, damit sich eine Anregungmit dem Herzblut der Kolleg/innen verbindet und mehr wird als <strong>die</strong> Idee von einzelnen. Wirbrauchen aber auch <strong>die</strong> Situation, in der wir merken, hier hat ein Kollege etwas nicht mitgekriegt,damit wir wissen, wem wir bereits im Boot haben und mit wem wir noch redenmüssen.Sie erwähnten, dass auch Eltern in der Fachgruppe „Ganze Tage in der Schule“ mitwirken.Was ist deren Part?Mit der Umgestaltung zur <strong>offene</strong>n Ganztagsschule müssen wir uns sorgen, dass bestimmteEltern ihre Kinder abmelden. Viele sagen, wir akzeptieren <strong>die</strong> sehr heterogen zusammengesetzteSchülerschaft am Vormittag. Bislang konnten wir uns den Schülerladen für denNachmittag aussuchen. Wenn wir aber auf unsere Schülerläden verzichten sollen, dannzeigt uns euer Konzept! Sie haben hohe Erwartungen an uns. Wir müssen den Eltern beweisen,dass <strong>die</strong> <strong>offene</strong> Ganztagsschule auch für ihre Kinder gut ist. Es sind <strong>die</strong> engagiertenEltern und wir können ihre Mitarbeit in den Gremien nicht hoch genug einschätzen.Wenn sie im Stadtteil bleiben, gelingt es uns besser, <strong>die</strong> Kinder mit Migrationshintergrundzu integrieren. Inzwischen lassen uns <strong>die</strong> Eltern mehr Zeit, weil sie wissen, dass wir andem Thema arbeiten. Dabei haben wir an unserer Schule auch einen großen Anteil vonbildungsfernen, sozial sehr belasteten Migrantenfamilien. Lern- und Verhaltensauffälligkeitenvieler Kinder mit Migrationshintergrund - besonders auch von Jungen - drängtenuns, mit einer intensiveren Elternarbeit zu beginnen.Wie reagieren Sie auf Verhaltensschwierigkeiten der Jungen?Wir hatten einen Vorfall im letzten Jahr, der uns deutlich machte, dass wir uns noch mehrmit dem unterschiedlichen Verhalten von Jungen und Mädchen auseinandersetzen müssen.Drei Jungen hatten zwei Mädchen bedrängt. Bei Konflikten mit den Jungen geht es oftum das Thema ‚Grenzen setzen und akzeptieren’. Unsere Jungen werden bisweilen mehrvon anderen Jugendlichen im Kiez ‚erzogen’ als von ihren Eltern. Deshalb suchten wir zumeinen Hilfe im schulischen Umfeld. Wir organisieren themenorientierte Elternabende undElterncafés mit Unterstützung von Dritten, z. B. dem Arbeitskreis Neue Erziehung (ANE)oder der Regionalen Arbeitsstelle für Ausländerfragen, Jugendarbeit und Schule (RAA).Meine Vision von Schule ist, dass sie auch ein Ort für Beratung und Unterstützung für Elternsein muss – gerade in einem sozialen Brennpunkt. Das zum einen.Zum anderen überlegten wir uns, dass wir uns als Schule früher mit den Verhaltensschwierigkeitenund den Problemen der Pubertät auseinandersetzen müssen - ehe es eskaliert.Das wird sich in unserem schulinternen Curriculum für <strong>die</strong> 5. und 6. Klassen wieder finden– intensiver und sensibler mit den Jungen und den Mädchen präventiv zu arbeiten. Gleichzeitignahmen wir auch Kontakte zu Experten in <strong>die</strong>sem Bereich aus unserem Kiez auf, mitdem Gesundheits<strong>die</strong>nst und freien Trägern. Sie gestalten gemeinsam mit den Lehrer/innenPraxis Praxis Praxis Praxis Praxis Praxis

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