13.07.2015 Aufrufe

Berliner Bildungsprogramm für die offene Ganztagsgrundschule [pdf]

Berliner Bildungsprogramm für die offene Ganztagsgrundschule [pdf]

Berliner Bildungsprogramm für die offene Ganztagsgrundschule [pdf]

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Berliner</strong> <strong>Bildungsprogramm</strong> für <strong>die</strong> <strong>offene</strong> <strong>Ganztagsgrundschule</strong>, Entwurf vom 6.3.2007 20Hier müssen auch <strong>die</strong> Hausverwaltungen und <strong>die</strong> Bezirksämter umlernen:Wenn jedes Regal, das irgendwo an eine Wand gedübelt werden soll, vonder Bauaufsicht hierfür erst freigegeben werden muss, wird eine kreativeRaumnutzung durch <strong>die</strong> Kinder und ihre Pädagoginnen und Pädagogen vonvornherein erstickt. Bei einem überzogenen Kontroll- und Verwaltungsdenkenwerden nicht nur <strong>die</strong> Kinder, sondern auch <strong>die</strong> Pädagoginnen und Pädagogenentmündigt und damit in ihrer Eigenschaft als Rollenvorbilder fürvernünftig und demokratisch handelnde Menschen beschädigt.• Die Kinder haben ein „Recht auf den heutigen Tag“(Janusz Korczak).Die Gegenwart der Kinder darf nicht vollständig zukünftigen schulischenAnforderungen oder elterlichen Karriere-Erwartungen geopfert werden. DieKinder haben ein Recht und einen Anspruch auf freudvolle Momente imSchulalltag, auf informelles Lernen, auf freies Spiel, auf Zeiten von Mußeund selbstvergessener Entspannung sowie auf Rückzugsorte, <strong>die</strong> von denErwachsenen nicht einsehbar sind. Auch <strong>die</strong>sbezüglich müssen Pädagoginnenund Pädagogen in Ganztagsschulen vor allem lernen, sich selbstimmer wieder einmal zurückzunehmen und den Tag der ihnen anvertrautenKinder nicht vollständig durchzuplanen.• Alle Kinder haben ein Recht auf ihr „So-Sein“. Die <strong>offene</strong> <strong>Ganztagsgrundschule</strong>soll ihre Sozialität fördern, ohne ihre Individualität zubeschädigen.Das Leben in der Familie unterscheidet sich vom Leben in der Institutionvor allem dadurch, dass <strong>die</strong> Menschen in der Familie um ihrer selbst willengeliebt und gemeinhin in ihrer Individualität akzeptiert und geachtet werden,während sie als Mitglieder einer Institution immer wieder Anpassungsleistungenerbringen müssen, <strong>die</strong> anstrengend und für Kinder bisweilen schwereinsehbar sind. Dass <strong>die</strong> Kinder solche Anpassungsleistungen lernen müssen,um in der Gemeinschaft mitreden und mitwirken zu können, ist unstrittig.Diese Gemeinschaftsfähigkeit, aufbauend auf den Erfahrungen, <strong>die</strong> <strong>die</strong>Kinder bereits im Kindergarten gemacht haben, zu erzeugen und zu pflegen,ist daher ein bedeutsamer Bildungsauftrag der Grundschule.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!