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Berliner Bildungsprogramm für die offene Ganztagsgrundschule [pdf]

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<strong>Berliner</strong> <strong>Bildungsprogramm</strong> für <strong>die</strong> <strong>offene</strong> <strong>Ganztagsgrundschule</strong>, Entwurf vom 6.3.2007 99Die eine Sache der zwei InstitutionenEin Gespräch mit dem Schulleiter Klaus-Martin Lütke der Grundschule am Schäferseeund dem Geschäftsführer des Jugendhilfeträgers Aufwind gGmbH, Dr. JosefKohorst, über gelingende KooperationWie kam es zu der Kooperation der Schule am Schäfersee mit Aufwind gGmbH für <strong>die</strong>ergänzenden Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsangebote?Lütke: Als es hieß, <strong>die</strong> Horte kommen an <strong>die</strong> Schule, luden wir <strong>die</strong> Erzieherinnen der umliegendenHorte zu Gesprächen ein. Schnell hatten wir das Gefühl, mit denen kommen wirnicht weiter. Wir wollten mit der <strong>offene</strong>n Ganztagsschule etwas erreichen und nicht denalten Stiefel weiter fahren. Wir suchten Leute, <strong>die</strong> innovativ denken. Leute, <strong>die</strong> auch in derLage sind, mal Mittel irgendwo her zu zaubern. Die alles tun, was wir gemeinsam für nötighalten. Mit solchen Leuten waren wir durch <strong>die</strong> Aufwind gGmbH bereits vertraut.Kohorst: Seit 2002 unterhalten wir <strong>die</strong> regelfinanzierte Schulstation hier auf dem Gelände.Lütke: Dafür haben wir gekämpft, und als wir sie hatten, sind wir vor Freude in <strong>die</strong> Luftgesprungen. Natürlich nicht alle Kollegen…Kohorst: Wir als Träger der freien Jugendhilfen hatten das Bedürfnis, stärker direkt in derSchule Prozesse beeinflussen zu wollen, da, wo <strong>die</strong> Kinder sind. Wenn wir Familienhilfenleisteten, bearbeiten wir oft Konflikte, <strong>die</strong> in der Schule zum Tragen kommen. Dort wolltenwir auch Lösungen finden…Sie beschreiben <strong>die</strong> Schulstation als eines der drei Beine für <strong>die</strong> <strong>offene</strong> Ganztagsschule.Weshalb?Lütke: Die Schulstation ist eine wichtige Vermittlungsstelle. Am Anfang dachten mancheLehrer vielleicht, wenn ein Schüler, eine Schülerin im Unterricht auffällt, drücke ich demoder der einen Laufzettel in <strong>die</strong> Hand und stecke sie in <strong>die</strong> Schulstation. So hätten wir siewahrscheinlich kaputt gemacht. Die Schulstation ist keine Strafkolonie. Die Schüler gehengerne dahin, weil sie liebevoll und bestimmt behandelt werden. Inzwischen gibt es Vereinbarungenzwischen den beiden Mitarbeiterinnen und den Lehrern, dass bestimmte Schülerbestimmte Stunden grundsätzlich in <strong>die</strong> Schulstation gehen, um denen das schulischeLeben zu erleichtern. Viele gehen schon morgens hin, um sich familiäre Probleme von derSeele zu reden. Und wir Lehrer kriegen von den beiden Kolleginnen jede Menge Hilfe, weilsie Hausbesuche machen und Elterngespräche führen, Kontakte zu Familienhelfern undJugendamt knüpfen…Seit zwei Jahren haben wir regelmäßig einen Jour fixe. Da geht es um bestimmte Kinder,<strong>die</strong> in der Schulstation oder im Unterricht auffallen. Die Klassenlehrer werden eingeladen,oft ein Schulpsychologe, und neuerdings, nachdem das Jugendamt sich regionalisiert hat,ist ein fester Mitarbeiter vom Jugendamt mit dabei…Kohorst: … wenn <strong>die</strong> Kinder im Hort sind, kommen auch <strong>die</strong> Erzieher von dort.Praxis Praxis Praxis Praxis PraxisLütke: Diese Runden waren der Anfang unserer Kooperation. Gemeinsam beraten <strong>die</strong>seFachleute, was ein Kind braucht und wer es ihm wie gibt.Kohorst: Das hat ganz klar zu einer besseren Zusammenarbeit zwischen Lehrern undJugendhilfe geführt. Die Lehrer und <strong>die</strong> beiden Frauen der Schulstation besuchen sichgegenseitig, reden miteinander und tun vor allem eines: vermitteln sich gegenseitig Wertschätzung.Lütke: Gerade dadurch wurden Ängsten abgebaut vor <strong>die</strong>sem: ‚Da will mir jemand reinguckenoder reinpfuschen!’

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