Berliner Bildungsprogramm für die offene Ganztagsgrundschule [pdf]
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<strong>Berliner</strong> <strong>Bildungsprogramm</strong> für <strong>die</strong> <strong>offene</strong> <strong>Ganztagsgrundschule</strong>, Entwurf vom 6.3.2007 24• Die <strong>offene</strong> <strong>Ganztagsgrundschule</strong> ist eine Schule der Demokratie.Weil <strong>die</strong> Kinder so viele Stunden in der Schule verbringen und weil <strong>die</strong>Ganztagsschule von so vielen Personen gestaltet wird, ist es besonderswichtig, <strong>die</strong> Schule sehr bewusst als Lernort der Demokratie zu organisieren.Alle wesentlichen Entscheidungen sollten von der nunmehr erheblicherweiterten Schulgemeinde gemeinsam gefällt werden. Neben <strong>die</strong> imSchulgesetz vorgesehenen Beratungs- und Entscheidungsgremien, derenKompetenzen in keiner Weise verändert werden sollen, treten Übungsformender Demokratie wie der Klassenrat, <strong>die</strong> Schülervertretung und dasSchulparlament.Mehrere Modellschulen in Projekten zum demokratischen Handeln habenden Nachweis erbracht, dass schon Grundschüler ihre Wünsche und Interessenin gemeinsamen Gremien mit Erwachsenen offen vortragen undaushandeln können, wenn <strong>die</strong>se sich für <strong>die</strong> ernsthafte Mitwirkung der Kinderöffnen und deren Interessen auch ernsthaft zu realisieren bemüht sind.Schon Drittklässler können ohne weiteres eine Sitzung des Schulparlamentesleiten, den Mitschülern und den Erwachsenen, <strong>die</strong> sich auch meldenmüssen, das Wort erteilen und ein Protokoll anfertigen, das alle Beschlüsseund Verantwortlichkeiten festhält. Indem sie <strong>die</strong> Schule mit gestaltenund verändern, lernen sie auch, dass <strong>die</strong>se Schule ihre Schule ist, <strong>die</strong>zu pflegen sich lohnt und <strong>die</strong> zu besuchen Freude und Genugtuung bereitenkann.1.3 Zum Bildungsverständnis der <strong>offene</strong>n <strong>Ganztagsgrundschule</strong>Bildung ist, einem Wort Wilhelm von Humboldts zufolge, <strong>die</strong> „Verknüpfungdes Ich mit der Welt“. Das ist eine gute, knappe Definition, denn sie machtklar, dass im Bildungsprozess nicht <strong>die</strong> Pädagogin oder der Pädagoge imVordergrund steht, sondern der sich selbst bildende Mensch. Pädagoginnenund Pädagogen können Bildung nicht produzieren. Ihre Rolle bestehtdarin, <strong>die</strong> Kinder in ihren Aneignungsprozessen aufmerksam zu begleiten,sie zu ermutigen, sie herauszufordern und ihnen kompetente Hilfestellungdann zu geben, wenn sie selbst nicht weiter kommen.