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Berliner Bildungsprogramm für die offene Ganztagsgrundschule [pdf]

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<strong>Berliner</strong> <strong>Bildungsprogramm</strong> für <strong>die</strong> <strong>offene</strong> <strong>Ganztagsgrundschule</strong>, Entwurf vom 6.3.2007 542.4 Schulaufgaben als Beitrag zur Selbstständigkeitsförderungder Kinder organisierenIn einer Schule, in der viele Kinder täglich bis 16.00 oder gar 18.00 Uhr verweilen,kann es keine „Hausaufgaben“ in einem sehr traditionellen (und zugleichbeschränkten) Sinn mehr geben, z.B. mechanische Übungsaufgaben,<strong>die</strong> zuhause erledigt werden, um Wissen zu festigen oder einzelneFertigkeiten zu perfektionieren. Andererseits zeigt <strong>die</strong> Erfahrung, dass - allerKritik an den „Hausaufgaben“ zum Trotz 11- <strong>die</strong> Schule ohne solcheÜbungsformen nicht auszukommen scheint. Vokabeln im Fremdsprachenunterrichtbeispielsweise müssen ebenso individuell trainiert werden wiebestimmte Rechenverfahren oder <strong>die</strong> eigenständige Produktion von Texten.Auch anspruchsvollere Aufgaben wie <strong>die</strong> eigenständige unterrichtsvor- oder-nachbereitende Sachrecherche sowie das Besorgen von Informationenund Materialien aller Art für den Unterricht durch <strong>die</strong> Kinder gehören zumschulischen Lernen. Sie wurden früher häufig den Kindern als „Hausaufgaben“aufgegeben, müssten aber in der <strong>offene</strong>n Ganztagsschule richtigerweiseeher „Schulaufgaben“ heißen.In der <strong>offene</strong>n Ganztagsschule entsteht hier leicht ein Konfliktfeld, wennLehrerinnen und Lehrer im Vormittagsunterricht an überkommenen, lehrerzentriertenUnterrichtskonzepten festhalten und davon ausgehen, dass <strong>die</strong>Schülerinnen und Schüler das Üben oder andere Formen selbständigenArbeitens vorwiegend am Nachmittag erledigen sollten. Noch heikler wird<strong>die</strong> Situation, wenn <strong>die</strong> Kinder als „Hausaufgabe“ aufgetragen bekommen,Dinge nachmittags (und das unterstellt dann meistens: „daheim“) fertig zumachen, <strong>die</strong> man im gemeinsamen Unterricht am Vormittag nicht ganz geschaffthat. In solchen Fällen wird allzu oft ungeprüft vorausgesetzt, dass<strong>die</strong> Kinder <strong>die</strong>se Aufgaben entweder ohne jede Hilfe bewältigen könnenoder aber im Elternhaus über <strong>die</strong> nötige Unterstützung verfügen würdenbzw. müssten. Die Forschung zur Bildungs-benachteiligung von Kindernaus den unteren Sozialschichten belegt, dass <strong>die</strong>se Voraussetzung für viele11 Zur Diskussion über den Sinn und Unsinn von Hausaufgaben siehe LIPOWSKY 2004sowie HAUSAUFGABEN – KINDERSACHE 2004.

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