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Bremen bewegt 2019

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<strong>Bremen</strong> <strong>bewegt</strong> Menschen<br />

150<br />

Ursprünglich war das Museum als Touristenattraktion in<br />

Bremerhaven mit engem Bezug zur Stadtgeschichte gedacht.<br />

Längst hat sich das Haus aber zu weit mehr entwickelt<br />

und ist auf dem besten Wege zur Anerkennung als nationales<br />

Migrationsmuseum. „Deutschland braucht ein solches<br />

Museum, das diesen Teil der Geschichte zeigt und auch die<br />

internationalen Bezüge herstellt“, ist Dr. Eick überzeugt. Die<br />

aktuelle Entwicklung in der Republik, in der die Stimmung<br />

binnen kurzer Zeit von einer überraschenden Willkommenskultur<br />

in das Gegenteil umschlug, unterstreicht dies. Die<br />

weltweit hohe Anerkennung für das Bremerhavener Haus<br />

liegt auch an der fundierten wissenschaftlichen Arbeit, die<br />

hier geleistet wird. Das im Vergleich zu großen universitären<br />

Einrichtungen kleine Team von Simone Eick ist nicht so<br />

„Deutschland braucht ein solches<br />

Museum, das diesen Teil der<br />

Geschichte zeigt und auch die<br />

internationalen Bezüge herstellt.“<br />

(Dr. Simone Eick, Direktorin Deutsches Auswandererhaus)<br />

vermessen, sich an die grundsätzliche historisch-theore -<br />

tische Auseinandersetzung mit der Migrationsgeschichte zu<br />

begeben. Vielmehr erforschen die Bremerhavener Wissenschaftler<br />

in erster Linie Biografiegeschichten, also das<br />

persönliche Schicksal von Migranten, deren Beweggründe<br />

und Verhalten vor, während und nach der Aus- oder Einwanderung.<br />

Die Quellen dazu bekommen die Forscher ganz<br />

häufig frei Haus geliefert: Immer wieder stiften Auswanderer<br />

oder deren Nachfahren der Sammlung wertvolle Erinnerungsstücke<br />

wie Briefe und Tagebücher. Die Ergebnisse der<br />

wissenschaftlichen Arbeit geben auch Anregungen für neue<br />

Programmangebote. Seit der Eröffnung des Museums<br />

können Besucher des Hauses in verschiedenen Daten -<br />

banken die Migrationsgeschichte der eigenen Familie<br />

recherchieren. Im Zuge des bundesweiten Pilotprojektes<br />

„museum4punkt0“ wird das Deutsche Auswandererhaus<br />

bald eine Internet-Plattform einrichten, auf der Besucher<br />

museum. “Germany needs such a museum to show this part<br />

of its history and also illustrate the international aspects”, says<br />

Dr. Eick with conviction. This is underlined by current<br />

developments in Germany where the mood flipped from a<br />

surprising welcome culture to the exactly opposite in nextto-no<br />

time. The German Emigration Centre in Bremerhaven<br />

“Germany needs such a museum<br />

to show this part of its history<br />

and also illustrate the international<br />

aspects.”<br />

(Dr. Simone Eick, Direktorin Deutsches Auswandererhaus/<br />

German Emigration Centre)<br />

enjoys a high global reputation, due also to the meticulous<br />

scientific work pursued here. Simone Eick’s team is small<br />

compared to the large academic establishments and doesn’t<br />

presume to tackle the fundamental theoretical aspects of<br />

migration history. Instead, the specialists in Bremerhaven<br />

focus primarily on actual biographies, on the personal fate of<br />

migrants, their motives and their behaviour before, during<br />

and after emigration or immigration. The corresponding<br />

resources often arrive unsolicited: time and again, emigrants<br />

or their descendants donate valuable mementos such as<br />

letters and diaries to the collection. The research results also<br />

act as the inspiration for extending the range of activities<br />

provided. Since the museum opened, visitors can use various<br />

databases to research the migration history of their own<br />

family. As part of the national pilot project “museum4point0”,<br />

the German Emigration Centre will be setting up an internet<br />

platform where visitors can tell the museum their family’s<br />

migration story. “After they’ve been reviewed, the stories will<br />

then be presented online and in the museum”, promises<br />

Simone Eick. In the long term, she’d like to link the museum’s<br />

collection with the archive of told stories, the online family<br />

archive and the results of visitors surveys to produce a<br />

“migration dialogue”.

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