Bremen bewegt 2019
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<strong>Bremen</strong> <strong>bewegt</strong> mehr als die Region<br />
38<br />
schätzen 73 Prozent der befragten Unternehmen die aus<br />
der Digitalisierung erwachsenden Chancen als hoch bis<br />
sehr hoch ein. Zugleich wartet demnach aber mehr als die<br />
Hälfte der Unternehmen ab, bis erprobte Lösungen für<br />
den Einsatz in der Praxis vorliegen. „Man muss sicher nicht<br />
jedem Trend hinterherrennen“, meint der Bremer Logistiker<br />
Sven Hermann. „Aber man sollte grundsätzlich jeden Trend<br />
verstanden haben: Nur dann kann man entscheiden, ob das<br />
Rennen sinnvoll ist oder nicht.“<br />
IT gewinnt an Bedeutung<br />
Hermann hat eine Professur für Logistik und Supply Chain<br />
Management an der Northern Business School in Hamburg<br />
inne und ist unter anderem auch Vorstandsvorsitzender der<br />
LogistikLotsen für die Metropolregion Nordwest: einer<br />
Plattform, die sich Innovation, Nachwuchsförderung und<br />
Fachkräfteentwicklung im regionalen Cluster der maritimen<br />
Wirtschaft und Logistik auf die Fahnen geschrieben hat und<br />
dafür Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft miteinander<br />
vernetzt. Einer der aktuellen Schwerpunkte der Vereinsarbeit<br />
ist die digitale Transformation. Jedes Unternehmen, ob klein<br />
oder groß, müsse sich möglichst schnell mit diesem Thema<br />
auseinandersetzen, ist der Logistikfachmann überzeugt. „Als<br />
Unternehmensleitung muss ich erklären können, was die<br />
wesentlichen digitalen Treiber und Technologien sind, was<br />
sie für mein Geschäftsmodell bedeuten und wie ich damit<br />
umgehen will“, macht Hermann deutlich. „Nur wer die Dinge<br />
immer wieder in Frage stellt und den Herausforderungen<br />
mit einer positiven Einstellung begegnet, kann letztlich auch<br />
die Chancen nutzen, die sich bieten.“<br />
Ob automatisierte Transportketten, autonom fahrende<br />
Schiffe und Lkws, Echtzeit-Tracking von Gütern oder Integration<br />
digitaler Services in internationale Netzwerke: Daten sind<br />
längst zur Währung geworden und werden in Zukunft noch<br />
weiter an Wert gewinnen. Damit gehen auch drastische<br />
Änderungen der logistischen Arbeitswelt einher, ist Professor<br />
Hermann überzeugt. „Durch die Automatisierung lassen sich<br />
viele bisher benötigte Arbeitsplätze einsparen, zum Beispiel<br />
im Lager. Unabhängig davon werden aber auch neue Jobs<br />
entstehen – vor allem in der IT und in der Entwicklung.“ Wie<br />
die Logistikwelt in fünf Jahren konkret aussehen werde,<br />
könne heute letztlich noch niemand so genau wissen.<br />
Entscheidend sei es, eine Idee für den Wandel zu haben und<br />
Innovationen gegenüber offen zu sein. Was für ihn jedenfalls<br />
außer Frage stehe, so Hermann: „Die IT wird immer mehr zu<br />
einem Kernkompetenzthema für die Unternehmen. Ich<br />
“You certainly don’t want to run after<br />
every trend. But on the other hand,<br />
you have to understand every trend.”<br />
(Professor Sven Hermann)<br />
itates innovation, encourages talent and fosters employee<br />
development in the regional cluster of maritime business<br />
and logistics, networking players from industry and science.<br />
Digital transformation is one of the key focuses of the association’s<br />
work. Every company, whether small or large, should<br />
address the issue of digitisation as soon as possible, Hermann<br />
is convinced. “When I run a company, I must be able to<br />
explain the main digital drivers and technologies, what they<br />
mean for my business model and how I want to handle this<br />
whole issue”, says Hermann. “If you want to use the chances<br />
on offer, you have to keep questioning everything all the time,<br />
with a positive attitude to challenges.”<br />
Whether automated transport chains, autonomous ships<br />
and trucks, real-time goods tracking or integrating digital<br />
services in international networks, data have become a<br />
crucial currency and will grow even more valuable in future.<br />
Professor Hermann is convinced that this will also lead to<br />
drastic changes in the working world of logistics. “Auto-<br />
mation makes it possible to cut back on many jobs that were<br />
previously needed, such as warehouse workers for example.<br />
On the other hand, new jobs are also emerging, particularly<br />
in IT and development.” At the moment, no-one can say<br />
exactly what the logistics world will look like in five years from<br />
now. The important thing is to have an idea about trans -<br />
formation and to be open to innovation. Hermann is quite<br />
sure about one thing: “IT will increasingly become a core<br />
expertise for the companies. I must make sure I can connect<br />
my system to the systems used by my customers with<br />
progressive handling of my internal processes. And I must<br />
have development expertise on the staff so that programs<br />
can be adapted to customer requirements.”<br />
“Networked thinking is increasingly important”<br />
Daniel Becker, head of IT at bremenports, also sees a growing<br />
significance for IT. Although the firm is not actually a logistics<br />
company, its task entails providing a functional port infrastructure.<br />
It therefore maintains close contacts with the