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Bremen bewegt 2019

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<strong>Bremen</strong> <strong>bewegt</strong> Menschen<br />

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Zu den maritimen Traditionen gehört mittlerweile auch der<br />

Kapitänstag. 1965 durch Senatsbeschluss ins Leben gerufen,<br />

diente die Veranstaltung, die jährlich im September in der<br />

oberen Halle des alten Rathauses stattfindet, lange Zeit dem<br />

Zweck, Kapitänen, die an dem Tag mit ihren Schiffen in den<br />

Bremischen Häfen lagen, stellvertretend für ihre Besat -<br />

zungen zu danken, dass sie <strong>Bremen</strong> angelaufen hatten.<br />

Heute liegen die Schiffe nicht mehr tage- sondern nur noch<br />

stundenlang in den Häfen. Das hat auch den Charakter und<br />

die Teilnahme von Kapitänen verändert. Aber noch immer<br />

nutzt die Bremische Hafenvertretung den Kapitänstag dazu,<br />

im Auftrag des Senats Kapitänen, Reedereien und vor allem<br />

den Kunden Dank zu sagen und den maritimen Charakter<br />

von <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven lebendig zu erhalten.<br />

Die Seestadt ist auch Schauplatz des jüngsten Traditions -<br />

essens im Bundesland, das an die Geschichte <strong>Bremen</strong>s<br />

anknüpft. Alljährlich treffen sich Ende Februar die Mitglieder<br />

des Bremerhavener Vereins Hanse-Koggewerft zum<br />

„Tohopesate“. Der Verein betreibt die „Ubena von <strong>Bremen</strong>“ –<br />

sie ist der Nachbau jener Hansekogge, die Anfang der 1960er-<br />

Jahre nahezu vollständig erhalten im Weserschlick in<br />

<strong>Bremen</strong> entdeckt wurde und nun das Prunkstück in der<br />

Schausammlung des Deutschen Schifffahrtsmuseum ist.<br />

Die „Ubena von <strong>Bremen</strong>“ hält diese Schiffstradition hoch –<br />

und feiert mit dem „Tohopesate“ regelmäßig ein Festessen,<br />

wie es auch zur Hansezeit unter Kaufleuten und Schiffern<br />

üblich war.<br />

Bei solchen Anlässen geht es natürlich auch immer um<br />

politische Themen, in der Regel sind sogar namhafte Politiker<br />

Ehrengäste der Veranstaltungen. Ein regelmäßiges Essen in<br />

<strong>Bremen</strong> ist jedoch ausdrücklich politischen Entscheidungen<br />

gewidmet. Jeden Dienstagmorgen tritt im Bremer Rathaus<br />

der Senat zusammen. Bevor die Senatorinnen und Sena -<br />

toren aber die politischen Beratungen aufnehmen, früh -<br />

stücken sie zusammen. Eingeführt hat dieses Senatsfrühstück<br />

der Bremer Bürgermeister Henning Scherf – angeblich<br />

war er es leid, dass einige seiner politischen Mit streiter die<br />

frühmorgendliche Runde mit knurrendem Magen betraten.<br />

Wie auch immer – dieses Essen erfüllt mittlerweile auch<br />

außerhalb der Politik einen guten Zweck: Die Lebensmittel<br />

für die Runde liefert der Martinshof, eine Werkstattein -<br />

richtung für Behinderte. Sie sorgen dafür, dass auch Normalbürger<br />

und Gäste <strong>Bremen</strong>s wie Senatoren frühstücken<br />

können. Ihre Produkte wie beispielsweise die handgerührte<br />

Senatsmarmelade können käuflich erworben werden.<br />

<strong>Bremen</strong> Port Agency still uses the Captains’ Day to express<br />

the Senate’s gratitude to captains, shipping companies and<br />

above all to the customers, thus helping to keep the maritime<br />

character of <strong>Bremen</strong> and Bremerhaven alive.<br />

Bremerhaven is also the venue for the youngest traditional<br />

meal in the state, which again has close links to <strong>Bremen</strong>’s<br />

history. At the end of February each year, the members of the<br />

Bremerhaven association “Hanse-Koggewerft” come to -<br />

gether for the “Tohopesate”. The association runs the “Ubena<br />

von <strong>Bremen</strong>” – a replica of the Hanseatic cog that was dis -<br />

covered in almost completely preserved condition at the start<br />

of the 1960s buried in the mud of the river Weser in <strong>Bremen</strong><br />

and which today acts as the showpiece in the collection of<br />

the German Maritime Museum. The “Ubena von <strong>Bremen</strong>”<br />

upholds this maritime tradition – and regularly celebrates the<br />

“Tohopesate” as a banquet like those held among merchants<br />

and mariners in the Hanseatic era.<br />

Such occasions are naturally also often a stage for political<br />

discussions, with prominent politicians usually invited as<br />

guests of honour. One regular meal held in <strong>Bremen</strong> always<br />

has political decisions on the agenda: every Tuesday<br />

morning, the Senate meets in <strong>Bremen</strong> town hall. But before<br />

they begin their political consultations, the senators have<br />

breakfast together. This Senate Breakfast was introduced<br />

by <strong>Bremen</strong>’s Lord Mayor Henning Scherf, who apparently<br />

got fed up with some of his political companions attending<br />

the early-morning meeting with their empty stomachs<br />

rumbling. Whatever, this particular meal also serves a good<br />

cause apart from politics: the food is supplied by the Martinshof,<br />

a workshop facility for the disabled. The Martinshof<br />

ensures that normal citizens, senators and visitors to <strong>Bremen</strong><br />

can enjoy their breakfast. Their products can be purchased,<br />

including for example the hand-made “senate jam”.

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