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Bremen bewegt 2019

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<strong>Bremen</strong> <strong>bewegt</strong> Menschen<br />

Bewegt im Alter<br />

Keeping moving<br />

in old age<br />

Anne-Katrin Wehrmann<br />

176<br />

<strong>Bremen</strong>s früherer Bürgermeister Henning Scherf macht<br />

sich seine ganz eigenen Gedanken zum Leben im (Un-)<br />

Ruhestand.<br />

Dass er im Herbst 2018 seinen 80. Geburtstag gefeiert hat, ist<br />

ihm nicht anzumerken. Die Bewegungen sind etwas langsamer<br />

geworden, mit dem Hören klappt es nicht mehr ganz<br />

optimal – aber ansonsten wirkt Henning Scherf fit wie eh und<br />

je. „Ich fühle mich nicht alt“, sagt der Mann, der 2005 seinen<br />

Posten als Bremer Bürgermeister aufgab und sich aus<br />

der aktiven Politik zurückzog. „Ich bin einer von diesen<br />

Glückspilzen, die keine größeren gesundheitlichen Probleme<br />

haben.“ Das mag damit zusammenhängen, dass er seit gut<br />

zwei Jahrzehnten nur noch heißes Wasser trinkt und gezielt<br />

auf seine Ernährung achtet. Ein wesentlicher Aspekt in dem<br />

Zusammenhang dürfte aber auch sein, dass er immer in<br />

Bewegung geblieben ist. Auch wenn Marathonläufe und<br />

Kanufahrten heute nicht mehr drin sind: „Ich bin immer noch<br />

begeisterter Fahrradfahrer, mache Spaziergänge, gehe<br />

schwimmen und einmal die Woche zur Gymnastik“, be -<br />

richtet Scherf. Und seine Frau Luise, mit der er seit fast 60<br />

Jahren verheiratet ist, durfte ihm inzwischen sogar Nordic-<br />

Walking-Stöcke schenken: „Ich habe mich lange nicht mit<br />

denen nach draußen getraut, weil ich dachte, dass ich noch<br />

nicht so weit bin. Aber jetzt merke ich, wie gut mir das tut.“<br />

Seit seinem Eintritt in den (Un-)Ruhestand ist Scherfs<br />

Terminkalender kaum überschaubarer geworden als zuvor.<br />

Er bekleidet zahlreiche Ehrenämter, liest regelmäßig in einer<br />

Grundschule Kindern und in einer Altentagesstätte Senioren<br />

vor, nimmt aktiv am Kulturleben der Stadt teil. Und er hält im<br />

gesamten deutschsprachigen Raum Vorträge zu seinem<br />

Lieblingsthema – der Frage, wie die Menschen am besten alt<br />

werden. In den vergangenen Jahren waren es zwischen 100<br />

und 200 Vorträge und Lesungen pro Jahr, zuletzt mit leicht<br />

rückläufiger Tendenz. „Ruhiger ist mein Leben nicht geworden,<br />

seit ich in Rente gegangen bin“, sagt der 80-Jährige.<br />

„Aber anders. Ich erlebe die ganzen Termine als Anregung.<br />

<strong>Bremen</strong>’s former Lord Mayor Henning Scherf has some<br />

thoughts about being retired (but not tired).<br />

You would never think that he celebrated his 80th birthday<br />

in autumn 2018. He has slowed down a bit and his hearing is<br />

also not what it was, but otherwise Henning Scherf is as fit<br />

as ever. “I don’t feel old”; says the man who retired from his<br />

position as <strong>Bremen</strong>’s Lord Mayor in 2005 and withdrew from<br />

active politics. “I’m just one of the lucky ones to get away<br />

without major health problems.” Perhaps it helps that for a<br />

good twenty years now he has been drinking only hot water<br />

and paying special attention to what he eats. Another es -<br />

sential aspect is sure to be that he keeps moving. Although<br />

his exercise no longer consists of running marathons or<br />

canoeing, “I still love cycling, enjoy going for walks, like to<br />

swim and go to keep-fit once a week”, reports Scherf.<br />

Meanwhile he even allowed his wife Luise, to whom he has<br />

been married for nearly 60 years, to get him some Nordic<br />

walking poles. “I didn’t dare use them outside for a long time<br />

because I thought I wasn’t ready. But now I notice how<br />

beneficial it is.”<br />

Although he is retired (but not tired), Scherf's diary is almost<br />

as full as it used to be. He holds various honorary positions,<br />

reads regularly to children at a primary school and senior<br />

citizens at a geriatric day centre, as well as playing an active<br />

role in the city’s cultural life. He also gives lectures in all<br />

German-speaking countries on his favourite topic: the best<br />

way to grow old. Over the last few years, these have totalled<br />

between 100 and 200 lectures and readings each year,<br />

recently with a slight decrease. “My life hasn’t quietened<br />

down since I returned”, says the 80-year old pensioner. “But<br />

it’s changed. Every event is an incentive in itself. In contrast<br />

to before, I can choose what I want to do. I think I’ve got more<br />

freedom now than ever before.”

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