Bremen bewegt 2019
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<strong>Bremen</strong> moves goods<br />
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kennt man hier fast jeden im Hafen, das bleibt wohl nicht<br />
aus“, lacht Walter. Tatsächlich ist die Atmosphäre fast familiär.<br />
So sitzt Walter zwar allein in der Kanzel von Containerbrücke<br />
23, aber er ist deswegen nicht einsam. „Ohne mein Team an<br />
Land und auf dem Schiff wäre ich hier oben aufgeschmissen“,<br />
sagt Walter. „Luke 22, Wasserseite, alles runter“, knarrt<br />
es aus dem Funkgerät – der Einweiser auf der Kaje beschreibt<br />
kurz und präzise, was Walter von dem riesigen Containerschiff<br />
löschen soll: „Zeit für lange Reden gibt es hier nicht.“<br />
Theoretisch kann die Brücke bis zu 108 Tonnen Gewicht<br />
bewegen. Längst hängen nicht nur Container an den rie -<br />
sigen Kränen. Rotorblätter und Turmsegmente für die Windkraftindustrie<br />
gehören zur Alltagsfracht auf dem Terminal.<br />
„Das schwerste Objekt, das ich bisher gehoben habe, war<br />
eine 102 Tonnen schwere Schiffsschraube“, erinnert sich Nico<br />
Walter. Der Job ist nichts für Menschen mit Höhenangst. Der<br />
Arm der Brücke 23 reicht 61 Meter weit über die Kaikante<br />
hinaus – „damit komme ich auch bei den breitesten Con -<br />
tainerschiffen bis auf die andere Seite“, erläutert der<br />
Brückenfahrer. Die neueste Brückengeneration hat bereits<br />
eine Auslegerweite von 73 Metern.<br />
Diese riesigen Kräne dokumentieren den jüngsten Stand der<br />
Entwicklung in der internationalen Containerschifffahrt. Die<br />
derzeit größten Containerschiffe der Welt – wie zum Beispiel<br />
die knapp 400 Meter lange „MSC Oscar“ oder die ähnlich<br />
große „Maersk McKinney-Møller“ – können mehr als 20 000<br />
Hochbetrieb an der Stromkaje: Hier werden jährlich fünf bis sechs Millionen<br />
Standardcontainer (TEU) umgeschlagen.<br />
Intense activity at the quay: five to six million standard containers (TEU) are<br />
handled here every year.<br />
Walter. “Hatch 22, waterside, all off”, croaks the voice in the<br />
walkie-talkie again, with short, precise instructions for how<br />
Walter should unload the huge container ship. “There’s no<br />
time for long chats.” Theoretically, the gantry can handle<br />
weights of up to 108 tonnes, which can include more than<br />
just containers. Rotor blades and tower segments for the<br />
wind power industry are meanwhile an everyday sight on the<br />
terminal. “The heaviest thing I’ve ever lifted up to now was a<br />
ship’s propeller weighing 102 tonnes”, recalls Nico Walter. You<br />
certainly need a good head for heights to work here. The arm<br />
of gantry 23 extends 61 metres beyond the edge of the quay.<br />
“That gets to the far side of even the widest container ships”,<br />
explains the gantry operator. The latest generation of gantry<br />
cranes has meanwhile a boom outreach of 73 metres.<br />
These huge cranes illustrate the latest status of devel -<br />
opments in international container shipping. The largest<br />
container ships in the world at the moment, such as the<br />
“MSC Oscar” with its 400 metres in length or the “Maersk<br />
McKinney-Møller” which is similar in size, can carry more than<br />
20,000 TEUs. By comparison, the first container ship that<br />
arrived in Bremerhaven in 1968 had space for 800 containers,