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Bremen bewegt 2019

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<strong>Bremen</strong> <strong>bewegt</strong> Menschen<br />

vorne schaut, bleibt länger jung“ oder „Mehr Leben – Warum<br />

Jung und Alt zusammengehören“. Die Kernthesen, die er<br />

darin entwickelt: Es ist nicht nur schön, sondern auch hilfreich,<br />

mit anderen zusammenzuleben – und das muss nicht<br />

zwingend die eigene Familie sein. Unabhängig vom Alter<br />

sollten sich auch Seniorinnen und Senioren immer wieder<br />

Neues zutrauen. Es ist wichtig, nette Menschen in seinem<br />

Umfeld zu haben und im Alter nicht zu vereinsamen. Und<br />

wenn möglich, sollten diese Menschen aus unterschied -<br />

lichen Generationen kommen. „Wer mit Jüngeren zusammen<br />

ist, kommt auf andere Gedanken“, ist Scherf überzeugt.<br />

„Die bringen einen wieder ins Leben zurück.“<br />

einsam” (freely translated: “Together, not alone”), “Wer nach<br />

vorne schaut, bleibt länger jung” (freely translated: “Looking<br />

forward keeps you young”) or “Mehr Leben – warum Jung<br />

und Alt zusammengehören” (freely translated: “More life: why<br />

young and old belong together”). His core theses: living with<br />

others is beneficial as well as being nice. It doesn’t have to be<br />

with your own family. Senior citizens should have the con -<br />

fidence to try something new regardless of their age. It is important<br />

to have nice people around you to avoid a lonely old<br />

age. If possible, these people should come from different<br />

generations. “Youngsters help to take your mind off things”,<br />

says Scherf with conviction. “They bring you back into life.”<br />

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„Es ist eine Falle, die Füße<br />

hochzulegen und nichts<br />

mehr zu tun.“<br />

The former father of the state knows what he’s talking about.<br />

It is a fact known way beyond <strong>Bremen</strong>’s borders that he and<br />

his wife have been living together with several friends in a<br />

multi-generation house in <strong>Bremen</strong> city centre for more than<br />

30 years. The Scherfs were both nearly 50 and their three<br />

children had just moved out. “We said to ourselves: that can’t<br />

be the end of everything”, he says. “We asked ourselves what<br />

Der frühere Landesvater weiß, wovon er spricht. Weit über<br />

<strong>Bremen</strong> hinaus ist bekannt, dass er und seine Frau seit mehr<br />

als 30 Jahren zusammen mit mehreren Freunden in einem<br />

Mehrgenerationenhaus in der Innenstadt leben. Das Ehepaar<br />

Scherf war damals Ende 40, die drei Kinder gerade aus<br />

dem Haus. „Da haben wir uns gesagt: Das kann ja nicht alles<br />

gewesen sein“, erzählt der 80-Jährige. „Wir haben uns<br />

gefragt, was wir mit den vielen Jahren machen wollen, die<br />

noch vor uns liegen.“ Und kamen schließlich mit Freunden,<br />

die sich in einer ähnlichen Situation befanden, zu dem<br />

Ergebnis: Zusammen ist man weniger allein. Die Gruppe<br />

gründete eine WG, in der jede Partei eine eigene Wohnung<br />

hat und bei Bedarf auch mal die Tür hinter sich zumachen<br />

kann. „Aber eigentlich stehen die Türen immer auf“, sagt<br />

Scherf, dem es besonders wichtig ist, dass sich auch seine<br />

Kinder und die inzwischen neun Enkelkinder in dem Haus<br />

wohlfühlen, wenn sie zu Besuch sind.<br />

Positiven Blick bewahren<br />

Das jüngste Paar in der WG ist Anfang 30 und hat kürzlich<br />

geheiratet. Das Erfolgsgeheimnis eines harmonischen<br />

Zusammenlebens in einer solchen Konstellation sei es, sich<br />

in die anderen hineinversetzen zu können, füreinander da zu<br />

sein und sich zugleich die nötigen Freiräume zu lassen,<br />

meint Scherf. Dabei ist „füreinander da sein“ absolut wörtlich<br />

“Putting your feet up and<br />

doing nothing is a trap.”<br />

did we want to do with all the years we’d got left.” Eventually,<br />

discussions with friends in a similar situation came to the<br />

conclusion that you’re alone less when you’re together. The<br />

group started a commune where each party has their own<br />

apartment and can close the door behind them when the<br />

need arises. “But actually, the doors are always open”, says<br />

Scherf. He feels it is particularly important that his children<br />

and meanwhile nine grandchildren also feel at home here<br />

when they come to visit.<br />

Staying positive<br />

The youngest couple in the commune has just turned 30 and<br />

recently married. The secret behind a successfully har -<br />

monious life together in this kind of situation consists in<br />

being able to empathise with the others, to be there for them<br />

when necessary while leaving them sufficient freedom at<br />

the same time, says Scherf. Being there for them is meant<br />

quite literally: in the past, the community has already taken<br />

on the role of caring for dying housemates. “We hope we can<br />

do this again next time one of us becomes infirm.” If that’s

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