Kritische Theorie der Krise - Rosa-Luxemburg-Stiftung
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neuen Typus von Ideologie, das sich heute aufdrängt: nach einer Ideologie nämlich, die handhabbar<br />
ist – und die handhabbar macht –, die in <strong>der</strong> Welt <strong>der</strong> ›nüchternen Tatsachen‹ das<br />
praktische Handeln selbst anleiten soll, mit einem Wort: nach einer aktivistischen Ideologie.<br />
Denn die Bedürfnisse, allem voran <strong>der</strong> Kapitalverwertung, gebieten, daß die Menschen durch<br />
Tätigkeit zur Selbstidentifikation mit den fremdgesetzten Zwecken, denen sie dienen sollen,<br />
gebracht werden.« 71<br />
Dem autoritären ordoliberalismus fehlte eine aktivierende Ideologie. Unter an<strong>der</strong>em deshalb<br />
konnten Studentenbewegung und außerparlamentarische opposition gegen ihn zumindest<br />
teilweise erfolgreich sein. Der gegenwärtige Neoliberalismus dagegen verfügt über eine<br />
solche aktivierende Ideologie. Wir sind ihm gegenüber auch deswegen in einem »ideologischen<br />
Rückstand« geraten, weil die von Teilen <strong>der</strong> <strong>Kritische</strong>n <strong>Theorie</strong> vollzogene kantianische<br />
Wende ihm diese Ideologeme erst zur Verfügung gestellt hat. Eine Voraussetzung politischer<br />
Handlungsfähigkeit ist die Dekonstruktion dieser neoliberal gewordenen Ideologeme.<br />
71 Werner Hofmann: Abschied vom Bürgertum, Frankfurt am Main 1970, S. 61 f.<br />
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