Didaktische Dimensionen der Erwachsenenbildung - Deutsches ...
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inzwischen dazu übergegangen, das Programm einzuschränken, um dafür die<br />
Qualität <strong>der</strong> angebotenen Maßnahmen zu verbessern. Für die <strong>Erwachsenenbildung</strong><br />
sollte nicht gelten, daß ein schlechtes Angebot besser ist als kein<br />
Angebot.<br />
4.2 Marktorientierung versus Theorieorientierung<br />
Diese Polarität ist bereits in dem Spannungsfeld <strong>der</strong> Kriterien angedeutet<br />
worden. Eine <strong>Erwachsenenbildung</strong>, die auf eine freiwillige Teilnahme, auf<br />
Teilnahmegebühren und Zuschüsse angewiesen ist, muß sich bei <strong>der</strong> Programmplanung<br />
an <strong>der</strong> Nachfrage und an manifesten Bildungsbedürfnissen orientieren.<br />
Ein theoretisch überzeugendes Programm bleibt wirkungslos, wenn<br />
es keine Teilnehmer motiviert.<br />
Bisher orientierte sich die Programmplanung vor allem an <strong>der</strong> Nachfrage potentieller<br />
Teilnehmer. In <strong>der</strong> letzten Zeit wird eine Nachfrage – wie bereits<br />
angedeutet – immer häufiger von Arbeitsämtern und Regierungen geäußert.<br />
So erhalten die Einrichtungen <strong>der</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong> geson<strong>der</strong>te Zuschüsse<br />
für Sprachkurse für Aussiedler, „Motivierungskurse“ für ältere Arbeitslose,<br />
Hauptschulabschlußkurse für jüngere Arbeitslose, Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ungskurse<br />
für nicht erwerbstätige Frauen usw. Solche Son<strong>der</strong>programme werden vor<br />
allem für benachteiligte Gruppen angeboten, <strong>der</strong>en Existenz die Legitimation<br />
eines demokratischen Staates beson<strong>der</strong>s gefährdet. Gleichzeitig fühlen sich<br />
die Bildungseinrichtungen gerade diesen unterprivilegierten Gruppen verpflichtet,<br />
so daß sich solche „Auftragsmaßnahmen“ meist mit ihrem Aufgabenverständnis<br />
vereinbaren lassen. Dennoch dürfen die Gefahren einer einseitigen<br />
Marktorientierung nicht unterschätzt werden.<br />
Die Bildungseinrichtungen werden mit Steuergel<strong>der</strong>n dafür subventioniert, daß<br />
sie „gemeinnützige“ Dienstleistungen erbringen. Aber die Markt- und Nachfrageorientierung<br />
muß theoretisch reflektiert und pädagogisch kontrolliert<br />
werden. Das Interesse an ausgelasteten und finanziell gesicherten Kursen darf<br />
erwachsenenpädagogische Qualitätsmaßstäbe nicht außer Kraft setzen. Der<br />
Programmplaner muß nicht nur manifeste Teilnehmerinteressen und neue<br />
Finanzierungsquellen aufspüren, son<strong>der</strong>n er muß auch theoretisch begründet<br />
„gegensteuern“.<br />
4.3 Fachbereichsglie<strong>der</strong>ung versus Zielgruppenorientierung<br />
Das Programm <strong>der</strong> Volkshochschule orientiert sich meistens an einer Fachsystematik,<br />
wobei die Veranstaltungen für einen relativ unbekannten Adressatenkreis<br />
geplant und „offen“ ausgeschrieben werden. Die Programmplanung<br />
<strong>der</strong> freien Träger dagegen kann meist von vorhandenen – gewerkschaftlichen<br />
o<strong>der</strong> kirchlichen – Zielgruppen ausgehen, wobei die Themenauswahl dann<br />
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