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Didaktische Dimensionen der Erwachsenenbildung - Deutsches ...

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5 Sozialwissenschaftliche Fundierung<br />

Nahezu alle etablierten Wissenschaftsdisziplinen (von <strong>der</strong> Medizin über die<br />

Jurisprudenz bis zu den Sozial- und Verhaltenswissenschaften) forschen auf<br />

Gebieten, welche „irgendwie“ die <strong>Erwachsenenbildung</strong> betreffen. Und die<br />

meisten <strong>der</strong> Forschungsergebnisse sind „relevant“ für die Didaktik <strong>der</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong>.<br />

So kann es hier nicht darum gehen, solche Ergebnisse additiv<br />

zu sammeln. Es besteht vielmehr die Notwendigkeit, solche „Zubringerleistungen“,<br />

wenn sie ein gewisses Maß an Quantität und Qualität erreicht haben,<br />

„nach Theorieaspekten zu ordnen“. Gleichzeitig gilt es, die aus <strong>der</strong> „Phase<br />

<strong>der</strong> Dominanz <strong>der</strong> Zubringerdisziplinen“ (MADER) herkommende Segmentierung<br />

von Teilbereichen <strong>der</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong> (in Praxis, Didaktik und Theorie)<br />

zu überwinden durch übergreifende Fragestellungen aufgrund originärer Probleme<br />

<strong>der</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong>, um so die Entwicklung „paradigmatischer<br />

Strukturen“ (MADER) <strong>der</strong> Wissenschaft von <strong>der</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong> einzuleiten<br />

(vgl. zum Teil MADER, 1984, 45f.; zum Teil KALTSCHMID, 1976, 49f.:<br />

Partial- und Perspektivtheorien). Die Frage nach dem möglichen Beitrag <strong>der</strong><br />

Sozialwissenschaften für eine Fundierung <strong>der</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong>sdidaktik<br />

in <strong>der</strong> eben skizzierten Absicht kann m.E. dann zur Entwicklung von paradigmatischen<br />

Strukturen bzw. Perspektivtheorien (die das Bildungsproblem als<br />

ganzes aus <strong>der</strong> Perspektive eines Hauptproblems erörtern) beitragen, wenn<br />

man entwe<strong>der</strong> auf übergreifende Orientierungen in den Sozialwissenschaften<br />

selbst zurückgreifen kann o<strong>der</strong> wenn innerhalb <strong>der</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong>sforschung<br />

originäre Beiträge zur Didaktik ausgemacht werden können, da die<br />

didaktische Fragestellung geeignet ist, auch zunächst bloß additiv gesammelte<br />

Befunde zu integrieren.<br />

Einen Bezug zwischen verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen (die damit zu<br />

„Bezugswissenschaften“ werden) stellen aber auch (gute) Sammelbände her,<br />

die eine integrale Fragestellung verfolgen. Als Beispiel sei <strong>der</strong> Band „Theorien<br />

zur <strong>Erwachsenenbildung</strong>“ genannt, <strong>der</strong> Beiträge <strong>der</strong> Historie, Psychologie,<br />

Soziologie, Bildungsökonomie und Erziehungswissenschaft zum (didaktischen)<br />

Prinzip <strong>der</strong> Teilnehmerorientierung (und Lebenswelt-, Zielgruppen- u. Alltagsweltorientierung)<br />

versammelt (MADER, 1981). Die Didaktik als integrierendes<br />

Prinzip gilt ebenso für den Band von RAAPKE/ SCHULENBERG (1985), worin<br />

z. B. in einer auch disziplinübergreifenden Problemstellung SIEBERT versucht,<br />

„die unergiebig gewordene Polarisierung von offenen und geschlossenen<br />

Curricula zu überwinden und Verbindungen von <strong>der</strong> Curriculumdiskussion zur<br />

Zielgruppen- und Teilnehmerorientierung herzustellen“ (ebenda, 62).<br />

Für unseren Zusammenhang wichtige übergreifende und integrierende Orientierungen<br />

sind (neben <strong>der</strong> didaktischen Fragestellung) einmal die Lebenslaufperspektive<br />

und zum an<strong>der</strong>en die Sozialisationstheorie; es muß genügen,<br />

hier auf entsprechende Werke zu verweisen: Zur „Entwicklungspsychologie<br />

<strong>der</strong> Lebensspanne“ vergleiche den Beitrag von Gloger-Tippelt in diesem Band * ;<br />

* vgl. Quellenverzeichnis<br />

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