Didaktische Dimensionen der Erwachsenenbildung - Deutsches ...
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Produktes zu verfügen. Zunächst bedeutet daher situationsorientiertes Lernen<br />
im Rahmen <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung, <strong>der</strong> Umschulung und Ausbildung,<br />
die entsprechenden funktionalen o<strong>der</strong> technischen Qualifikationen zu<br />
vermitteln (3).<br />
Wie sieht es dazu im Vergleich beim zweiten Situationstyp aus, bei demjenigen<br />
Handeln also, das sich auf den Willen an<strong>der</strong>er bezieht, sei es in <strong>der</strong> Form,<br />
daß jemand erzogen, etwas ge- o<strong>der</strong> verkauft, jemand politisch umworben o<strong>der</strong><br />
mit jemandem ein Alltagsgespräch angeknüpft werden soll. Die Einwirkung<br />
auf den Willen des an<strong>der</strong>en erfolgt hier nicht in <strong>der</strong> Art einer unmittelbaren,<br />
herstellenden Bearbeitung, son<strong>der</strong>n sie ist indirekter Natur; sie geschieht im<br />
Medium von Sinn und wirkt nur – kann man hinzufügen – indirekt durch Sinn.<br />
Eine Situation bewältigen heißt daher beim zweiten Typ, Situationen über Sinn<br />
begreifen, interpretieren und definieren.<br />
Bei genauerem Hinsehen muß die hier fast dichotomisch wirkende Gegenüberstellung<br />
<strong>der</strong> beiden Situationstypen abgeschwächt werden, da ihre Strukturen<br />
nicht so säuberlich getrennt werden können, ohne die tatsächlichen<br />
Zusammenhänge in unzulässiger Weise zu vereinfachen. Die abstrakt-isolierte<br />
Herstellung eines Produktes ist nicht vorstellbar, vielmehr ist <strong>der</strong> Handlungsvorgang<br />
selbst eingelagert in Interaktionsbeziehungen und ist damit auch von<br />
Sinnstrukturen geprägt. Ja, schon die Verwendung eines Werkzeugs, die<br />
Ausführung von Arbeitsvorgängen selbst ist nur möglich, sofern sie als Objektivationen<br />
von Sinn begriffen werden. Umgekehrt weisen auch unmittelbar<br />
auf Sinn bezogene Handlungsformen ein ,herstellendes‘ Moment, besser: einen<br />
technischen Aspekt auf, wie er am fundamentalsten in <strong>der</strong> Sprachkompetenz<br />
und -performanz des Handelnden zum Ausdruck kommt.<br />
Situationen enthalten einen Aspekt des Wissens und des Sollens<br />
Verbindet man beide <strong>Dimensionen</strong> und hält das Gemeinsame <strong>der</strong> zunächst<br />
unterschiedenen Situationstypen fest, kann man sagen: Situationen sind in<br />
Sinn eingelagerte Deutungszusammenhänge, denen ein technisch-funktionales<br />
und ein extrafunktionales – o<strong>der</strong> was das Gleiche meint – ein normatives<br />
Moment zukommt. Drückt man es noch einfacher aus, kann man darauf verweisen,<br />
daß Situationen einen Aspekt des Wissens und des Sollens enthalten.<br />
Situationen sind also dem Handelnden nur über Sinn zugänglich, sie sind ihm<br />
immer nur im Medium von Sinn als wirklich erfahrbar. Damit wird neben dem<br />
Begriff <strong>der</strong> Situation <strong>der</strong> des Sinns gleichermaßen relevant für die didaktische<br />
Reflexion, so daß sich die folgenden Überlegungen nach grundlegenden didaktischen<br />
Prinzipien sowohl am Begriff <strong>der</strong> Situation (zunächst als Alltagssituation<br />
verstanden) als auch an dem des Sinns bzw. <strong>der</strong> Sinnkonstitution<br />
orientieren müssen (4).<br />
Lernen von Erwachsenen, Bildungsarbeit mit ihnen ist also auf ihre, man kann<br />
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