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Didaktische Dimensionen der Erwachsenenbildung - Deutsches ...

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Zusammenhänge verdeutlichen (4). Möglichen Beiträgen <strong>der</strong> Sozialwissenschaften<br />

zur Fundierung einer Didaktik <strong>der</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong> wird dann<br />

nachgegangen (5). Den an <strong>der</strong> Lehr-Lern-Situation beteiligten Erwachsenen<br />

(Lerner/Lehrende) sind die Abschnitte (6) und (7) gewidmet, wobei <strong>der</strong> analytische<br />

durch den handlungstheoretischen Aspekt ergänzt wird. In einem<br />

Ausblick (8) wird die Frage verfolgt, was die For<strong>der</strong>ung nach einer Besinnung<br />

auf das „Pädagogische“ in <strong>der</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong> gerade angesichts neuester<br />

Tendenzen in <strong>der</strong> Pädagogik bedeuten könnte.<br />

2 „lnterpretatives Paradigma“ und „reflexive Wende“<br />

Daß <strong>Erwachsenenbildung</strong> notwendig und wünschenswert ist, ist nicht selbstverständlich.<br />

Begründungen und Funktionsbestimmungen <strong>der</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong><br />

sind einem historischen Wandel unterworfen und teilweise Ausdruck<br />

solchen Wandels. Schon die Bezeichnungen für das Gebiet selber zeigen dies<br />

an: von <strong>der</strong> „Volksbildung“ über die „<strong>Erwachsenenbildung</strong> zur „Weiterbildung“.<br />

SCHULENBERG unterscheidet bereits 1964 (und noch 1973) „transitorische“,<br />

„kompensatorische“ und „komplementäre“ <strong>Erwachsenenbildung</strong> als die drei<br />

historischen Grundtypen. Diese Grundtypen sind unterschieden „nach <strong>der</strong><br />

gesellschaftlichen Konstellation, auf die sie bezogen o<strong>der</strong> durch die sie ausgelöst<br />

werden (SCHULENBERG, 1973, 66 f.). Sind diese Legitimationstypen<br />

einlinig gesellschaftsbezogen, so ist die von SIEBERT vorgenommene Klassifikation<br />

(personalistische, marktorientierte, reformerische, politökonomische<br />

und neomarxistische Konzeption) von Begründungen teils disziplinbezogen,<br />

teils disziplinübergreifend, teils von außen an die <strong>Erwachsenenbildung</strong> herangetragen,<br />

teils schon originäre Fragestellungen andeutend. Sie gehören wohl<br />

auch unterschiedlich aufgestuften Theorieebenen an; SIEBERT selbst nennt<br />

sie vorsichtig „Theorieansätze <strong>der</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong>“ (SIEBERT, 1977a,<br />

11-36). Eindeutig theoriebezogen sind jedoch die von MADER herausgearbeiteten<br />

„paradigmatischen Ansätze“. MADER will damit eine Entwicklung<br />

skizzieren, „in <strong>der</strong> sich unter dem Druck beschreibbarer gesellschaftlicher<br />

Probleme theoretische Ansätze eines Gegenstandsbereiches <strong>der</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong><br />

allmählich zu paradigmatischen Orientierungskomplexen auch für<br />

an<strong>der</strong>e Bereiche <strong>der</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong> entwickeln und so eine <strong>der</strong> entscheidenden<br />

Voraussetzungen für Paradigmen einer Wissenschaft von <strong>der</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong><br />

geschaffen wird“. Als solche „Ansätze zu paradigmatischen<br />

Orientierungen“ nennt er „Arbeitsmarktorientierung“ (integrative Sichtweise<br />

verschiedener Qualifizierungsdimensionen), „Lernorientierung“ (ganzheitliche<br />

Sicht von bisher eher instrumentell gesehenen Lernvorgängen) und „Legitimitätsorientierung“<br />

(reflexive Prozesse im Unterschied zu nur funktionalen<br />

Einbindungen) (MADER, 1984, 47, 51 und 54; zur Legitimationsproblematik<br />

vgl. noch HABERMAS, 1973; DEUTSCHER BILDUNGSRAT, 1972, 197ff.;<br />

STRZELEWICZ, 1981; SCHMITZ, 1975; OLBRICH, 1980).<br />

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