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Didaktische Dimensionen der Erwachsenenbildung - Deutsches ...

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-wirkungen <strong>der</strong> Lehr-Lern-Situation unter Erwachsenen ernst nimmt. Doch reicht<br />

das Bewußtsein allein nicht aus: Die Kompetenz muß zur Performanz werden,<br />

zum Handeln in <strong>der</strong> Situation. So ist es folgerichtig, wenn MADER (1982)<br />

Didaktik (mit einem Begriff von BUCK) als „Handlungshermeneutik“ bestimmt<br />

(vgl. FRANK, 1982). Und so kommt es auch in <strong>der</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong> auf<br />

die Persönlichkeit des Lehrenden und seine Bildung an – vergleichbar <strong>der</strong><br />

„Rückkehr des Lehrers“ in die Schule (EIGLER, 1983)! Es scheint sinnvoll zu<br />

sein, auf die Möglichkeiten <strong>der</strong> Arbeit im Team hinzuweisen, weil ersichtlich<br />

die genannten Aufgaben in ergänzen<strong>der</strong> Zusammenarbeit eher zu lösen sind.<br />

Eine „Entlastung“ kann aber auch von <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> Lernenden kommen, wenn<br />

erst einmal eine „Lernerdidaktik“ (FLECHSIG, 1978) entwickelt und von den<br />

Lernern akzeptiert und praktiziert wird.<br />

Nach diesen Überlegungen zum „strategischen Aspekt“ (vgl. unser Übersichts-<br />

Schema) sollen einige Bemerkungen zum „curricularen Aspekt“ diesen Abschnitt<br />

abschließen. – Der Begriff „didaktische Lebensweltanalyse“ (SIEBERT, in<br />

MADER, 1981, 104) verweist auf eine Strategie reflexiver Programmplanung<br />

im Zusammenhang einer „sozialwissenschaftlichen Orientierung <strong>der</strong> Didaktik“<br />

(MADER), „die das erfahrungsgeprägte Alltagswissen und die Lebenswelten<br />

<strong>der</strong> Teilnehmer als Anschlußebene einer teilnehmerorientierten [...] bzw. an<br />

Deutungsmuster anknüpfenden Planung von <strong>Erwachsenenbildung</strong> aufgreift<br />

(ARNOLD/WIEGERLING, 1983, 50). Dies bedeutet, daß an die Stelle von<br />

„objektiven“ gesellschaftlichen Qualifikationsanfor<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> vorgegebener<br />

Curricula die „didaktische Lebensweltanalyse“ und das Anknüpfen an Deutungsmuster<br />

(vgl. THOMSSEN, 1980; ARNOLD, 1983; 1985) zur Gewinnung<br />

von Daten und Materialien für Programmplanung und Veranstaltungstypen tritt.<br />

Als eine solche Möglichkeit, Programmplanung und Veranstaltungstypen aus<br />

<strong>der</strong> Lebenswelt <strong>der</strong> Teilnehmer heraus aufeinan<strong>der</strong> abzustimmen, kann das<br />

BUVEP-Projekt angesehen werden. Die Lerntypen dieses Projekts wurden durch<br />

Analyse <strong>der</strong> faktischen Lernprozesse in Bildungsurlaubsseminaren in bestimmten<br />

Veranstaltungen gewonnen und stellen eine Beziehung zwischen <strong>der</strong> Lebenssituation<br />

<strong>der</strong> Teilnehmer und dem Angebot <strong>der</strong> Dozenten dar (vgl.<br />

KEJCZ u.a., 1980). ARNOLD/WIEGERLING (1983, 50ff.) machen diese so gewonnenen<br />

Lerntypen zum Ausgangspunkt ihrer Vorschläge für eine „reflexive<br />

Programmplanung“. – Der zweite Hinweis zum „curricularen Aspekt“ betrifft<br />

das „Baustein-System für die Weiterbildung“. Es handelt sich um aufeinan<strong>der</strong><br />

bezogene Lerneinheiten („Bausteine“), die an unterschiedlichen Lernorten<br />

und zu unterschiedlichen Zeiten, aber nach gleichen Kriterien angeeignet<br />

werden können und nach einer Art „Kredit-System“ zu einem Ganzen (Zertifikat,<br />

Abschluß o.ä.) zusammengefügt werden (vgl. allgemein: KALTSCHMID,<br />

1979; bezogen auf die Weiter- bzw. <strong>Erwachsenenbildung</strong>: TIETGENS u.a.,<br />

1975.) – Auch dies ist ein Beitrag zur „Teilnehmerorientierung“!

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