Didaktische Dimensionen der Erwachsenenbildung - Deutsches ...
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tivität des Individuums sowie die Bedeutung <strong>der</strong> individuellen Biographie bei<br />
<strong>der</strong> Identitätsbildung akzentuieren die Seite <strong>der</strong> Person in <strong>der</strong> dialektischen<br />
Interaktion von Person und Gesellschaft. Mit an<strong>der</strong>en Worten: Die von uns<br />
vorgestellten Sozialisations- und Entwicklungsmodelle ergänzen sich in sinnvoller<br />
Weise.<br />
Wenn wir nun zum Problem <strong>der</strong> „Passung“ als zentraler Vermittlungsaufgabe<br />
in <strong>der</strong> Lehr-Lern-Situation bei Erwachsenen o<strong>der</strong> – wie wir jetzt sagen können<br />
– zum Problem <strong>der</strong> „Adaptation“ von Bedingungen, Wirkungen, Entwicklungen<br />
und Handlungen zurückkehren, so müßte man zur weiteren Klärung <strong>der</strong><br />
Voraussetzungen dieser Vermittlungsaufgabe mindestens noch die Frage nach<br />
<strong>der</strong> Entstehung von (kulturellen) Inhalten und (gesellschaftlichen) Wissensformen<br />
und nach <strong>der</strong> „Resubjektivierung“ solcher „Objektivationen“ in Lernund<br />
Bildungsprozessen verfolgen (vgl. dazu etwa SCHELER, 1954; MANN-<br />
HEIM; GEIGER; BERGER/LUCKMANN, 1969; SCHÜTZ, 1974; SCHÜTZ/LUCK-<br />
MANN, 1979; 1984; TIETGENS, 1981, 130f. und 192; TIETGENS, 1982), doch<br />
könnte Vollständigkeit nicht einmal durch weitere bloße Aufzählungen erreicht<br />
werden.<br />
Statt dessen will ich versuchen, die schon genannten zu „vermittelnden“ Bereiche,<br />
Prozesse, Ebenen, Orientierungen und Handlungen in eine Übersicht<br />
(s. S. 24) zu bringen und dabei auch einige noch zu nennende mit einbeziehen.<br />
Schon bisher dürfte klar geworden sein, daß die Vermittlungsaufgabe eine<br />
Analyse <strong>der</strong> Bedingungen und Wirkungen zur Voraussetzung hat, erst danach<br />
können didaktische Handlungen eingeleitet werden; auch diese beiden Aufgaben<br />
einer Didaktik (<strong>der</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong>) sollen in <strong>der</strong> Übersicht deutlich<br />
werden. Wenn damit und mit dem Einfügen <strong>der</strong> möglichen Stellung <strong>der</strong> Bezugswissenschaften<br />
schon auf noch kommende Abschnitte vorgegriffen wird,<br />
dann dient dies dem Aufzeigen von Zusammenhängen und <strong>der</strong> „Verortung“<br />
<strong>der</strong> einzelnen Abschnitte innerhalb des Beitrags. – Bisher standen Strukturen<br />
und Prozesse im Vor<strong>der</strong>grund, nun soll die Situation in einem Zeitpunkt<br />
verdeutlicht, sozusagen eine horizontale Sicht des Vermittlungsproblems gegeben<br />
werden.<br />
Einsichtig ist, daß in dieser Übersicht die Zusammenhänge nur schematisch<br />
angedeutet werden können. Auch ist zuzugeben, daß die Perspektive <strong>der</strong><br />
Ebenen – sozusagen die vertikale Sicht – hier nicht sichtbar gemacht werden<br />
konnte, dies hätte ein mehrdimensionales Modell erfor<strong>der</strong>t, was <strong>der</strong> angestrebten<br />
„Übersicht“ wohl nicht dienlich gewesen wäre. Ebenso fehlt <strong>der</strong><br />
Aspekt <strong>der</strong> Institutionen weitgehend, und „das Erwachsenenspezifische“ muß<br />
noch angesprochen werden. Das Umsetzungsproblem in seiner Komplexität<br />
und mit <strong>der</strong> Aufteilung <strong>der</strong> Aufgaben auf Lernende und Lehrende wird ebenso<br />
wie die (sozial-)wissenschaftliche Fundierung einer <strong>Erwachsenenbildung</strong>sdidaktik<br />
im folgenden noch genauer erläutert.<br />
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