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Didaktische Dimensionen der Erwachsenenbildung - Deutsches ...

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entsprechend möglichst optimale Bedingungen herzustellen, damit Erwachsene<br />

lernen können, was sie ihrer Meinung nach als Bedingung für die Herstellung<br />

beruflicher Sicherheit benötigen. Der Frage, ob es und wenn ja, wie<br />

es möglich ist, den sozialpolitischen Stellenwert eines solchen Lehrgangs selber<br />

zum Gegenstand des Lernens zu machen, soll hier nicht nachgegangen werden.<br />

Aus dem Vorhergesagten ergibt sich: Das beruflich Verwendbare als pädagogischer<br />

Zweck und die dafür benötigten Kenntnisse über naturwissenschaftlich<br />

technologische Gesetzmäßigkeiten bilden den Maßstab für die didaktische<br />

Reduktion. Das, was aus <strong>der</strong> großen Menge naturwissenschaftlich technologischer<br />

Gesetzmäßigkeiten unter dem Gesichtspunkt beruflicher Verwendbarkeit<br />

für das Lehren und Lernen auszuwählen ist, kann am ehesten aus Anwendungsbereichen<br />

<strong>der</strong> Industrie abgeleitet werden. Nicht die grundlegenden<br />

modellhaften Experimente <strong>der</strong> in Frage kommenden Fachdisziplinen, son<strong>der</strong>n<br />

die apparativen Anwendungen verschiedener naturwissenschaftlicher und<br />

technischer Gesetzmäßigkeiten, die in <strong>der</strong> Industrie im Gebrauch sind, sollten<br />

daher maßstabbildend für die didaktische Auswahl sein.<br />

Die beiden zentralen Begriffe, an denen sich die didaktische Reduktion zu<br />

orientieren hat, sind daher „berufliche Verwendbarkeit“ und „apparative Anwendung“.<br />

Aus <strong>der</strong> apparativen Anwendung sind die Sachverhalte und Probleme<br />

naturwissenschaftlich-technologischer Art abzuleiten, die als Lerninhalte<br />

zum Zweck beruflicher Verwendbarkeit gelernt werden müssen.<br />

Die direkte Zuordnung <strong>der</strong> mit den beiden Begriffen bezeichneten Sachverhalte<br />

macht es dem Fachbereichsleiter allerdings noch nicht möglich, didaktisch<br />

reduzierend tätig zu werden. Nur wenn am Arbeitsplatz gelehrt und gelernt<br />

würde und <strong>der</strong> Lehrende selber ein Spezialist an diesem Arbeitsplatz wäre,<br />

ist die direkte Umsetzung von in <strong>der</strong> Arbeitstätigkeit gehandhabtem Wissen<br />

in Unterweisung und dementsprechend nachahmendes Lernhandeln vorstellbar.<br />

Die didaktische Reduktion geschieht in diesem Fall quasi automatisch, ohne<br />

daß sie gedanklich expliziert wird. In je<strong>der</strong> Unterweisung und lehrenden Anleitung<br />

am Arbeitsplatz ist diese nicht entfaltete, oft mit großer Geschicklichkeit<br />

gehandhabte didaktisch reduzierende Tätigkeit enthalten.<br />

Der Nachteil unterweisenden Lehrens ist jedoch, daß ein selbständiges Übertragen<br />

des einmal Gelernten auf an<strong>der</strong>e, ähnlich gelagerte, aber nicht identische<br />

Maschinen o<strong>der</strong> Automaten nicht gelingt. Dafür bedarf es eines Lehrens<br />

und Lernens, das theorieintensiv ist. Es bedarf <strong>der</strong> Vermittlung und des<br />

Erwerbs <strong>der</strong> naturwissenschaftlich-technologischen Gesetzmäßigkeiten, die<br />

die Bedingung darstellen für die prozeßhaften Abläufe verschiedenartiger<br />

Maschinen und Automaten. Der Erwerb von Fertigkeiten muß also verbunden<br />

werden mit dem Erwerb von Wissen und Problemverständnis technologischnaturwissenschaftlicher<br />

Art. Der Pädagoge als Fachmann für organisiertes<br />

Lehren und Lernen muß diesen Zusammenhang herstellen.<br />

Dazu ist es notwendig, daß <strong>der</strong> Schwierigkeitsgrad bestimmt wird, auf dem<br />

die Lerninhalte und ihre Verwendbarkeit angesiedelt sein sollen. Was damit<br />

gemeint ist, läßt sich folgen<strong>der</strong>maßen erläutern. Apparative Prozesse und die

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