Didaktische Dimensionen der Erwachsenenbildung - Deutsches ...
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ein Interesse daran besteht, das Lernverhalten von Erwachsenen als ihr Unterrichtsverhalten<br />
o<strong>der</strong> die Struktur des Unterrichts mit Erwachsenen zu klären.<br />
Sofern es um Strukturfragen des Unterrichts geht, werden auch in <strong>der</strong><br />
<strong>Erwachsenenbildung</strong> weitgehend die durch schulische Didaktikkonzepte schon<br />
längst eingefahrenen Muster verwendet (z.B. die Orientierung an Zielen, Inhalten,<br />
Methoden und Medien im Unterricht). Bezogen auf das Lernverhalten<br />
Erwachsener hat sich wohl die Auffassung durchgesetzt, daß das Erwachsenenalter<br />
von entschieden geringerer Wichtigkeit ist als an<strong>der</strong>e Einflußgrößen,<br />
<strong>der</strong>en Wirksamkeit auf das Lernen von Erwachsenen man zu klären sucht.<br />
So richten sich die Interessen etwa auf<br />
– den Einfluß <strong>der</strong> Schulbildung auf das Weiterbildungsverhalten,<br />
– den Einfluß familialer Sozialisation auf das Weiterbildungsverhalten,<br />
– den Einfluß beruflicher Sozialisation auf das Weiterbildungsverhalten,<br />
– den Einfluß trägerspezifischer Einstellungen auf das Weiterbildungsverhalten,<br />
– den Einfluß didaktischer Organisation auf das Weiterbildungsverhalten<br />
o<strong>der</strong> auf<br />
– den Einfluß des Weiterbildungsverhaltens auf berufliche Positionen (Abstieg<br />
/ Aufstieg / Erhalt),<br />
– den Einfluß des Weiterbildungsverhaltens auf politische Einstellungen und<br />
politisches Verhalten,<br />
– den Einfluß des Weiterbildungsverhaltens auf weiteres Weiterbildungsverhalten<br />
.<br />
In <strong>der</strong> Auflistung dieser Fragestellungen steckt unmittelbar auch eine Auflistung<br />
sozialwissenschaftlicher Wissensbestände, die herangezogen werden müssen,<br />
um Weiterbildungsverhalten von Erwachsenen zu erklären. Es sind Wissensbestände<br />
<strong>der</strong> Bildungsökonomie, <strong>der</strong> Arbeitsmarkt- und Berufsforschung,<br />
<strong>der</strong> Sozialisationstheorien, <strong>der</strong> Motivationspsychologie usw. Eine solche Auflistung<br />
ist durchaus nützlich, um zu Forschungszwecken Variablen hypothetisch<br />
zu verknüpfen und diese hypothetischen Konstrukte zu überprüfen. So<br />
ist es sicher wichtig zu wissen, wie etwa Erfahrungen am Arbeitsplatz sich<br />
auswirken im Weiterbildungsverhalten o<strong>der</strong> wie Weiterbildungsverhalten am<br />
Arbeitsplatz verwendbar ist.<br />
Doch dem, <strong>der</strong> vor einer Gruppe von Erwachsenen steht, um mit ihnen zu lernen,<br />
<strong>der</strong> also vor <strong>der</strong> didaktischen Aufgabe steht, Unterricht zu strukturieren, nützen<br />
diese Wissensbestände nur insofern, als sie eine allgemeine Einstellung<br />
auf die unterrichtliche Situation erlauben, jedoch wenig hergeben für die im<br />
Unterricht notwendige „didaktische Reduktion und Rekonstruktion“ (J. Weinberg).<br />
Trotzdem werden solche allgemeinen sozialwissenschaftlichen Wissensbestände<br />
manchmal unmittelbar als didaktische und praxisnahe Hinweise vorgetragen.<br />
Dafür mögen zwei Beispiele stehen. In einem Abschnitt „zur Psychologie<br />
und Soziologie des Lernens von Erwachsenen” zieht Hans-Hermann Groothoff<br />
nach Zitaten aus lernpsychologischer Literatur die Konsequenz, „daß