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Didaktische Dimensionen der Erwachsenenbildung - Deutsches ...

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zeichnen. Die Sätze können als Ausgangspunkt genommen werden für die<br />

stufenweise inhaltliche Ausfüllung und Präzisierung.<br />

Dieser Gedanke soll allerdings an dieser Stelle nicht weiter verfolgt werden,<br />

weil damit bereits das Problem <strong>der</strong> Rekonstruktion angesprochen wäre, auf<br />

das erst weiter unten eingegangen wird.<br />

Versucht werden soll aber an dieser Stelle eine Zusammenfassung <strong>der</strong> bisherigen<br />

Überlegungen. <strong>Didaktische</strong> Reduktion ist ein gedanklich geleiteter<br />

stufenweise voranschreiten<strong>der</strong> Arbeitsvorgang. Gedanklicher Ausgangspunkt<br />

sind Sachverhalte von hoher Komplexität und einer größeren Zahl detaillierter<br />

Informationen. Werden die Sachverhalte aus dem naturwissenschaftlichtechnologischen<br />

Bereich genommen, werden sie aus einem dem Fachmann<br />

bekannten Wirkzusammenhang genommen. D.h., die Sachverhalte haben eine<br />

in sich funktionierende Struktur. Diese vorgegebene, bekannte funktionale<br />

Struktur <strong>der</strong> Sachverhalte muß in je<strong>der</strong> einzelnen Vereinfachungsstufe implizit<br />

enthalten sein. Wenn das beachtet wird beim Voranschreiten von Vereinfachungsstufe<br />

zu Vereinfachungsstufe, ist die dabei auftretende Allgemeinheit<br />

<strong>der</strong> Aussagen eine Allgemeinheit, die didaktisch handhabbar ist. Es handelt<br />

sich um allgemeine Aussagen, die stufenweise wie<strong>der</strong> inhaltlich gefüllt, d.h.<br />

konkretisiert werden können. Diese allgemeinen Aussagen sind daher alles<br />

an<strong>der</strong>e als unverbindlich. Sie sind vielmehr im höchsten Maße verbindlich am<br />

Maßstab <strong>der</strong> komplexen Sachverhalte, von denen sie abgeleitet sind. Darin<br />

besteht die rationale und inhaltliche Faßlichkeit <strong>der</strong> Aussagen auf je<strong>der</strong> Stufe<br />

bzw. Ebene <strong>der</strong> Reduktion.<br />

Sozialwissenschaften<br />

Ebenso wie bei naturwissenschaftlich-technologischen Sachverhalten kann<br />

bei sozialen Sachverhalten die didaktische Reduktion als Arbeitsvorgang nur<br />

näher beschrieben werden, wenn diese didaktische Arbeit in einem Zweckmittelzusammenhang<br />

gestellt wird. Ebenfalls scheint es angebracht zu sein,<br />

das Problem <strong>der</strong> didaktischen Reduktion auch in diesem Bereich nicht aus<br />

einzelwissenschaftlicher Sicht, son<strong>der</strong>n von Handlungs- und Arbeitszusammenhängen<br />

her anzugehen. An<strong>der</strong>erseits sind die beson<strong>der</strong>en sachstrukturellen<br />

Gegebenheiten im sozialwissenschaftlichen Bereich zu bedenken, damit<br />

das, was an Hand des naturwissenschaftlich-technologischen Bereichs<br />

entwickelt worden ist, nicht quasi „blind“ in diesen an<strong>der</strong>en Bereich übertragen<br />

wird. Begonnen werden soll mit einem Beispiel.<br />

Im Fernsehen und in <strong>der</strong> Tagespresse wird regelmäßig über die Bewegung<br />

auf dem Arbeitsmarkt berichtet. Hervorgehoben wird dabei die Bewegung <strong>der</strong><br />

Zahl <strong>der</strong> Arbeitslosen während <strong>der</strong> letzten Monate. Diese Zahlenbewegung<br />

wird <strong>der</strong> <strong>der</strong> offenen Stellen gegenübergestellt. Außerdem werden diese aktuellen<br />

Zahlenangaben mit den entsprechenden des Vorjahrs verglichen. Damit<br />

ist die Informationssequenz zur Lage auf dem Arbeitsmarkt beendet. Hin und

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