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Didaktische Dimensionen der Erwachsenenbildung - Deutsches ...

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114<br />

Empirische Bestimmung<br />

Diese Art <strong>der</strong> Ermittlung liegt vor, wenn etwa aus konkreten Arbeitsplätzen<br />

Qualifikationsprofile abgeleitet werden (23). Auch die Analyse von Stellenbeschreibungen<br />

o<strong>der</strong> die Befragung von Personalexperten bildet häufig die Grundlage<br />

für eine systematische Deduktion (24).<br />

Zwei Probleme stellen sich bei diesem Vorgehen: Zum einen wird durch arbeitsplatzorientierte<br />

Analysen auf den status quo abgestellt bzw. dieser extrapoliert,<br />

was gerade im Zeichen schnellen technologischen Wandels zu falschen<br />

Schlußfolgerungen führen kann. Zum an<strong>der</strong>en wird befürchtet, die Akzeptanz<br />

vorgefundener betrieblicher Strukturen erschwere die Einbringung<br />

überbetrieblicher und gesamtgesellschaftlicher Qualifikationsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

(25).<br />

Diese Überlegungen, im Verein mit den oben genannten Prognosedefiziten,<br />

machen deutlich, weshalb bei <strong>der</strong> Präzisierung von Schlüsselqualifikationselementen<br />

normative Ansätze dominieren.<br />

Normative Bestimmung<br />

Bei dieser Vorgehensweise werden letztlich als relevant o<strong>der</strong> wünschenswert<br />

erachtete Bildungselemente zugrundegelegt. So gewinnt etwa Mertens sein<br />

Konzept durch eine „hermeneutisch-hypothetische Reflexion“ über Bildungserfor<strong>der</strong>nisse<br />

in einer mo<strong>der</strong>nen Gesellschaft. Derartige Deduktionen gründen<br />

sich damit natürlich jeweils auf ein bestimmtes, grundlegendes Bildungsverständnis<br />

bzw. Menschenbild, womit Subjektivismen und entsprechende Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />

nicht zu vermeiden sind, was im folgenden deutlich wird.<br />

3. Inhalte eines Schlüsselqualifikationskonzeptes<br />

Die meisten Befürworter von Schlüsselqualifikationen folgen durchaus noch<br />

<strong>der</strong> Mertens’schen Differenzierung nach einer personalen, beruflichen und<br />

gesellschaftlichen Dimension, soweit sich diese auf einem <strong>der</strong>art allgemein<br />

gehaltenen Begriffslevel bewegt. Hingegen scheiden sich die Geister schnell<br />

bei <strong>der</strong> Konkretisierung dieser Begriffe bezüglich Zielrichtung und Inhalten,<br />

und gerade dieser Aspekt ist für die praktische Volkshochschul-Arbeit von<br />

eminenter Bedeutung. Einige relevante Diskussionslinien seien deshalb aufgezeigt.<br />

Integrationsaspekte<br />

Für Mertens stellen sich die Auswirkungen des Bildungsprozesses im Hinblick<br />

auf die drei <strong>Dimensionen</strong> stets mehrwertig dar. „Wenn diese Ambivalenz<br />

erkannt wird, ist es sinnlos geworden, von allgemeiner Bildung einerseits und<br />

von beruflicher Bildung (bzw. Ausbildung) an<strong>der</strong>erseits zu sprechen“ (26).<br />

Allerdings scheint es ihm eher darum zu gehen, daß durch Bildung indirekt<br />

stets mehrere Verhaltensebenen tangiert werden; denn ein konsequenter Integrationsansatz<br />

taucht bei seiner konkreten Ausformulierung <strong>der</strong> vier Schlüsselqualifikationstypen<br />

nicht mehr auf.

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