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Didaktische Dimensionen der Erwachsenenbildung - Deutsches ...

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rung <strong>der</strong> Integration von allgemeiner, politischer und beruflicher Bildung zu<br />

bewältigen, auch wenn dieser ganzheitliche Aspekt bei ihrer Implementierung<br />

zu berücksichtigen ist. Die folgenden Ausführungen beziehen sich deshalb<br />

primär auf einige Überlegungen zur Einbettung Mertens’scher Basis- bzw.<br />

Horizontalqualifikationen in Volkshochschul-Angebote, speziell solche zur<br />

kaufmännischen Weiterbildung.<br />

1. Isolierte versus fachintegrierte Vermittlung<br />

Ein Problem bei <strong>der</strong> Vermittlung von Schlüsselqualifikationen betrifft die Frage,<br />

ob sie integrativ mit bestimmten Fachinhalten erfolgen soll, also quasi „quer“<br />

zu den Fachthemen, o<strong>der</strong> ob Schlüsselqualifikationen isoliert und abstrakt<br />

angeeignet werden können. Dabei bedeutet „abstrakt“, daß zwar an konkreten<br />

Inhalten vermittelt wird, aber eben nicht an jeweils fachspezifischen.<br />

Mertens hatte für seine Basisqualifikationen, im folgenden kurz mit „allgemeiner<br />

Problemlösefähigkeit“ charakterisiert, eher abstrakte „Vehikel bzw. Lerngegenstände“<br />

spezifiziert, für „analytisches Vorgehen“ etwa Geometrie, für „kooperatives<br />

Vorgehen“ Spiele usw. Manche Autoren vermuten nun entwe<strong>der</strong>, daß<br />

bei einer Vermittlung von Schlüsselqualifikationen außerhalb des beruflichen<br />

Kontexts <strong>der</strong> Transfer nicht mehr zwingend gewährleistet sei (64), o<strong>der</strong> zitieren<br />

die historischen Befunde <strong>der</strong> Transferforschung. Einer <strong>der</strong> wenigen jüngeren,<br />

expliziten Tests zu dieser Frage scheint demgegenüber nachzuweisen,<br />

daß die „abstrakte“ Einübung von schlüsselqualifikatorischen Fähigkeiten die<br />

Leistung bei konkreten Problemlösungen verbessert (65).<br />

Wenig strittig dürfte sein, daß gewisse Qualifikationen per se fachunabhängige,<br />

instrumentelle Fertigkeiten bzw. Fähigkeiten sind. Damit finden sich wohl zu<br />

Recht in Volkshochschul-Programmen verschiedenste Angebote, die eine isolierte,<br />

eigenständige Vermittlung von Schlüsselqualifikationen zum Ziel haben,<br />

vom Kurs „Lern- und Arbeitstechniken“ bzw. „Selbstmanagement“ über „Kreativitäts-<br />

und Entscheidungstechniken“ und „Wirtschaftsrhetorik“ bis hin zu<br />

„Verhandlungstechniken für Beruf und Alltag“ und „Rationales Konfliktverhalten“<br />

(66).<br />

Da Fachwissen auch zukünftig, unabhängig von Schlüsselqualifikationen,<br />

unabdingbar bleibt, sprechen natürlich zusätzliche pragmatische bzw. zeitökonomische<br />

Gründe dafür, Formalqualifikationen auch fachintegrativ zu vermitteln.<br />

Dies ermöglicht eine permanente und deshalb wohl nachhaltigere<br />

Unterweisung, denn <strong>der</strong> Lernerfolg <strong>der</strong> eben genannten, meist punktuell durchgeführten<br />

Veranstaltungen dürfte nicht zu hoch zu veranschlagen sein.<br />

2. <strong>Didaktische</strong> Einbettung von Formalqualifikationen<br />

Neue Formen <strong>der</strong> Lernorganisation<br />

Ansatzpunkte für formale Schlüsselqualifikationen im fachbezogenen Unterricht<br />

ergeben sich bei einigen Faktoren <strong>der</strong> Unterrichtsplanung, vor allem den<br />

Lernzielen, den Methoden und den Inhalten. Allerdings lehnt sich diese Vorgehensweise<br />

an eher traditionelle didaktische Unterrichtsparadigma an. Ver-

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