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Didaktische Dimensionen der Erwachsenenbildung - Deutsches ...

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eigentlich kein Hinweis zur Frage, ob diese überhaupt erlernt und damit vermittelt<br />

werden können o<strong>der</strong> nicht in langwierigen Sozialisationsprozessen ausgeprägt<br />

werden o<strong>der</strong> gar angeboren sind. Implizit wird unterstellt, daß <strong>der</strong>artige<br />

kognitive Intelligenzleistungen durch das Individuum grundsätzlich trainiert<br />

bzw. weiterentwickelt werden können.<br />

Gefragt wird hingegen, ob für Erwachsene noch entsprechende „didaktische<br />

(Vermittlungs-)Arrangements“ möglich sind o<strong>der</strong> ob Schlüsselqualifikationen<br />

nicht nur „... im Wege einer grundlegenden Persönlichkeitsentwicklung erworben<br />

werden können, wie sie sich im Erwachsenenalter nur im Ausnahmefall ergibt“<br />

(61). Vom Stellenwert <strong>der</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong> her interessant wäre hierbei<br />

zum einen die Frage, welche Defizite <strong>der</strong> Sekundärsozialisation im Bereich<br />

formaler Kategorien unter welchen Bedingungen noch aufgearbeitet werden<br />

können; zum an<strong>der</strong>en, ob eine Einübung formaler Schlüsselqualifikationen in<br />

Schul- und Berufsausbildung für das gesamte Berufsleben ausreicht o<strong>der</strong> durch<br />

Weiterbildung flankiert werden kann bzw. muß. Im Bereich materialer Bildungsinhalte<br />

steht <strong>der</strong> Stellenwert <strong>der</strong> Weiterbildung ja kaum zur Debatte.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Vermittelbarkeit formaler Schlüsselqualifikationskatagorien wurde<br />

bereits auf zitierte Befunde <strong>der</strong> Transferforschung verwiesen, wonach <strong>der</strong>artige<br />

Intelligenzleistungen nur beschränkte Transferpotentiale aufweisen. In<br />

letzter Konsequenz würde dieser Sachverhalt eine Negation formaler Schlüsselqualifikationen<br />

bedeuten. Das Transferausmaß scheint aber davon abzuhängen,<br />

inwieweit für „Lernsituation“ und „neue Situation“ „strukturelle Isomorphie“<br />

vorliegt. Somit bestünde das Problem <strong>der</strong> Identifikation von Schlüsselqualifikationen<br />

darin zu evaluieren, inwieweit für verschiedene Bildungsbzw.<br />

Stoffbereiche identische Problemstrukturen bestehen und entsprechende<br />

Transfers formaler Lösungsroutinen möglich sind. Dies tendierte in Richtung<br />

<strong>der</strong> bereits genannten „berufsfeldspezifischen“ Schlüsselqualifikationen.<br />

In diesem Zusammenhang scheint ferner eine Rolle zu spielen, welche Problemstrukturen<br />

(epistemische o<strong>der</strong> heuristische) bei <strong>der</strong> Analyse herangezogen<br />

werden, inwieweit vor allem komplexe Lösungsstrategien bzw. Strategiebündel<br />

trainiert werden usw. (62). Insgesamt ist hier wohl noch vieles offen,<br />

und es dürfte fraglich sein, ob ein Rekurs allein auf historische Forschungsergebnisse<br />

dem Problem noch gerecht wird.<br />

IV Zur Vermittlung von Schlüsselqualifikationen<br />

Die Häufigkeit, mit <strong>der</strong> gegenwärtig auf die Bedeutung von Schlüsselqualifikationen<br />

verwiesen wird, korreliert (lei<strong>der</strong> noch) nicht positiv mit entsprechenden<br />

Ausführungen zur Frage ihres curricularen Transfers (63). Naturgemäß<br />

ist aber gerade diese für die Volkshochschul-Arbeit vor Ort von größter<br />

Bedeutung.<br />

Es kann in diesem Beitrag nicht darum gehen, unter dem Vorzeichen <strong>der</strong> Diskussion<br />

um Schlüsselqualifikationen das Problem <strong>der</strong> curricularen Realisie-

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