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Didaktische Dimensionen der Erwachsenenbildung - Deutsches ...

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wie sie im Rahmen <strong>der</strong> „Frankfurter Schule“ vorgelegt wurde, am ehesten in<br />

<strong>der</strong> Lage ist, auf die gegenseitige Abhängigkeit von Gegenstand und Methode<br />

zu reflektieren (9).<br />

Aus den Überlegungen zur begrifflichen Bestimmung <strong>der</strong> Kategorie Lebenszusammenhang<br />

ist weiter deutlich geworden, daß diese aus dem Horizont <strong>der</strong><br />

am Lernprozeß Beteiligten heraus mit diesen selbst vorgenommen werden muß.<br />

Dieser Ansatz for<strong>der</strong>t damit eine möglichst frühe Einbeziehung <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

und betont ihre konstitutive Bedeutung für die Curriculumentwicklung. Ohne<br />

die Rekonstruktion des Lebenszusammenhanges durch alle am Lernprozeß<br />

Beteiligten sind eine nähere Bestimmung <strong>der</strong> Handlungsorientierung und damit<br />

auch handlungsorientierte Curriculumentwicklung und Forschung nicht möglich.<br />

Als erstes wären die objektiven Bedingungen des Lebenszusammenhanges<br />

in ihrer Bedeutung für die Lernsituation zu erheben. Dazu ist es notwendig,<br />

Aussagen zu gewinnen über die ökonomische Interessenlage, die umgebende<br />

soziale Realität und den Arbeits- und Bildungsprozeß, in <strong>der</strong>en Zusammenhang<br />

die Organisation von Lernen geschieht und in dem die am Lernprozeß<br />

Beteiligten handeln. Diese Bedingungen sind den am Lernprozeß Beteiligten<br />

aber nicht nur äußerlich, son<strong>der</strong>n wirken durch sie selbst hindurch. Wie die<br />

am Lernprozeß Beteiligten ihre ökonomische Interessenlage, die sie umgebende<br />

soziale Realität und den Arbeits- und Bildungsprozeß wahrnehmen und<br />

verarbeiten, wird so zu einem zentralen Gegenstand <strong>der</strong> Bedingungsanalyse.<br />

Die Bestimmung <strong>der</strong> subjektiven Verarbeitungsmuster gesellschaftlicher<br />

Realität muß deshalb gleichwertig neben <strong>der</strong>en objektive Analyse treten. Fragen,<br />

die sich dabei stellen, könnten etwa sein: Wie wirken sich die objektiven Bedingungen<br />

des Lebenszusammenhangs auf die subjektiven Verarbeitungsmuster<br />

gesellschaftlicher Realität aus? Welche Lebens- und Lernperspektiven<br />

wirken in welcher Form auf den Lernprozeß ein? Welche Formen hat schulisches<br />

und außerschulisches Lernen auf Grund <strong>der</strong> Bedingungen des Lebenszusammenhangs<br />

ausgebildet? Diese noch sehr allgemeinen Fragen müßten und<br />

könnten für konkrete Zielgruppen weiter differenziert werden. Erste Ansätze<br />

liegen dafür vor: Für den Bereich <strong>der</strong> Arbeiterbildung ist hier auf Negt (10),<br />

Brock u. a. hinzuweisen, die den Erfahrungsbegriff als zentrale Kategorie<br />

verwenden. Weiter sind in diesem Zusammenhang Ansätze für den vorschulischen<br />

(11) und schulischen Bereich (12), für die Elternbildung (13) und die<br />

Altenbildung (14) zu nennen.<br />

Zur Ziel- und Inhaltsbestimmung (15)<br />

Mit <strong>der</strong> Bedingungsanalyse vermittelt, aber analytisch davon abgehoben, müßte<br />

nun eine Zielbestimmung vorgenommen werden. Erweiterung von Erfahrungen,<br />

Artikulation von Bedürfnissen und Wahrnehmung von Interessen sind zwar<br />

solche allgemeinen Zielangaben, sagen aber noch wenig darüber aus, wel-

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