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Didaktische Dimensionen der Erwachsenenbildung - Deutsches ...

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<strong>der</strong> am Lernprozeß Beteiligten bezieht, verspielt wegen Ausklammerung<br />

<strong>der</strong>selben seine Legitimation.<br />

– Lernen, das nicht in den Lernrhythmus unmittelbarer Erfahrung gestellt ist,<br />

wirkt wenig motivierend und wird nur zufällig handlungsrelevant.<br />

– Ein solches Lernen kann den gesellschaftlichen Zusammenhang, in dem<br />

es geschieht, nicht begreifen.<br />

Für die hier aufgeführten Probleme gibt die Konzeption eines am Lebenszusammenhang<br />

orientierten Lernens Lösungsperspektiven an. Eine entsprechende<br />

Curriculumentwicklung geht von <strong>der</strong> Rekonstruktion des Lebenszusammenhanges<br />

aus, in dem Handlungsorientierungen entstehen und inhaltlich erst zu<br />

bestimmen sind. Indem die tatsächlichen Erfahrungen unter den Gesichtspunkten<br />

ihrer Entstehungs- und Aufhebungsbedingungen analysiert werden, wird<br />

die bloß beschreibende Ebene in Richtung konkreten Handelns verlassen. Eine<br />

solche Konzeption versucht, den gesellschaftlichen Zusammenhang von Lernen<br />

zu begreifen und den Lernenden zur Verfügung zu stellen, damit diese durch<br />

die Aneignung im bewußten Handeln zum Subjekt werden können. Pädagogisches<br />

Handeln erinnert sich damit seines „Gegenstandes“, des lernenden<br />

Subjekts, und gewinnt damit seine Legitimation.<br />

Anmerkungen:<br />

(1) Den Beginn <strong>der</strong> Curriculumdiskussion markiert das Buch von Saul B. Robinsohn,<br />

Bildungsreform als Revision des Curriculum und Ein Strukturkonzept für Curriculumentwicklung.<br />

4. Aufl. Neuwied/Berlin 1972 (1. Aufl. 1967 u. 1969). Einen guten Überblick<br />

über die dann einsetzende Diskussion bieten folgende Veröffentlichungen:<br />

Frank Achtenhagen, Hilbert L. Meyer, Curriculumrevision – Möglichkeiten und<br />

Grenzen. München 1971. Doris Knab, Ansätze zur Curriculumrevision in <strong>der</strong> BRD,<br />

in b: e 4 (1971) 2, S. 15-28. Hans-Albrecht Hesse, Wolfgang Manz, Einführung<br />

in die Curriculumforschung. Stuttgart 1972. Freerk, Huisken, Zur Kritik bürgerlicher<br />

Didaktik und Bildungsökonomie, München 1972. Andreas Flitner, Curricula<br />

für die Vorschule, in: b: e 7 (1974) 12, S. 49-53. Für die <strong>Erwachsenenbildung</strong> ist<br />

hier vor allem Horst Siebert, Curricula für die <strong>Erwachsenenbildung</strong>, Braunschweig<br />

1974, zu nennen. Hier wird auch die Diskussion über „offene Curricula“ referiert.<br />

Für diesen Bereich ist weiter hinzuweisen auf Sabine Gerbaulet u. a., Schulnahe<br />

Curriculumentwicklung. Stuttgart 1972. Zeitschrift für Pädagogik 19 (1973) H.3,<br />

Thema: Offene Curricula. Deutscher Bildungsrat, Zur För<strong>der</strong>ung praxisnaher Curriculumentwicklung.<br />

Stuttgart 1974. Heinz Moser, Handlungsorientierte Curriculumforschung.<br />

Weinheim/Basel 1974. Ariane Garlichs, Klaus Heipcke, Rudolf Messner,<br />

Horst Rumpf, Didaktik offener Curricula. Weinheim/Basel 1974.<br />

(2) Zur Kritik an den sog. geschlossenen Curricula vgl. vor allem die Aufsätze in H.<br />

3,1973 <strong>der</strong> Zeitschrift für Pädagogik.<br />

(3) Zur regionalen Institutionalisierung <strong>der</strong> Curriculumreform vgl. Gerbaulet u.a., a.a.O.,<br />

Arbeitsgruppe Curriculum: Reiner Baumann, Doris Knab, Gertrud Stapel, Regionale<br />

Religionspädagogische Zentren. Stützpunkt kontinuierlicher Curriculumreform.<br />

Rahmenkonzept. Münster 1973. (D.l.P.-Diskussion Nr. 2), Deutscher Bildungsrat<br />

a.a.O.<br />

(4) Vgl. hierzu die Behandlung des analogen Problems des Sinnverstehens im hermeneutischen<br />

Ansatz bei Jürgen Habermas, Zur Logik <strong>der</strong> Sozialwissenschaften.<br />

Frankfurt 1970, bes. S. 251 – 285.

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