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Didaktische Dimensionen der Erwachsenenbildung - Deutsches ...

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(38). Folgt allerdings in solchen Fällen nicht die gesamte Unternehmensphilosophie<br />

und Organisationsentwicklung ebenfalls <strong>der</strong>artigen Qualifikationszielen,<br />

bleibt fraglich, inwieweit auf seiten <strong>der</strong> Auszubildenden im Hinblick auf die Zeit<br />

nach <strong>der</strong> Ausbildung letztlich nicht nur ein erhebliches Frustrationspotential<br />

aufgebaut wird.<br />

Bei einer Polarisierung von schlüsselqualifikatorisch orientierter Weiterbildung<br />

in integrativ konzipierte Aufklärung (mit pädagogischer Zielsetzung) einerseits<br />

und qualifikationstheoretische Instrumentalisierung (unter ökonomischer Perspektive)<br />

an<strong>der</strong>erseits sind Parallelen zur Diskussion um „social demand approach“<br />

und „manpower requirement approach“ natürlich nicht zu übersehen.<br />

Die Auseinan<strong>der</strong>setzung macht deutlich, daß bei Einbettung eines Schlüsselqualifikationsansatzes<br />

in ein übergeordnetes Bildungskonzept stets bestimmte<br />

Lernziele wie auch materiale Lerninhalte impliziert sind. Letzteres wird etwa<br />

beson<strong>der</strong>s deutlich bei Negts Katalog „alternativer“ gesellschaftlicher<br />

Schlüsselqualifikationen, die von „geschichtlicher Kompetenz“ über „ökologische<br />

Kompetenz“ bis hin zur „Fähigkeit zur Alternativproduktion“ reichen (39).<br />

Zwei Einschätzungen scheinen im Hinblick auf Integrationsaspekte von<br />

Schlüsselqualifikationen für Volkshochschulen noch erwähnenswert: Zum einen<br />

soll gerade dieses Konzept „... die Chance einer ,subjektorientierten‘ Neuorientierung<br />

<strong>der</strong> beruflichen <strong>Erwachsenenbildung</strong> (bieten)“ (40). Zum an<strong>der</strong>en<br />

wird darauf hingewiesen, daß „ mit <strong>der</strong> neuen Popularisierung des Begriffes<br />

<strong>der</strong> Schlüsselqualifikationen und mit dem Versprechen, zur ,Selbstentfaltung‘<br />

des Menschen beizutragen, Angebote beruflicher Weiterbildung auch<br />

explizit hinein(-greifen) in den ehemals arbeitsteilig <strong>der</strong> politischen Bildung<br />

überlassenen Teil ...“. Diese steht somit „... in <strong>der</strong> Gefahr, ihren Gegenstand<br />

und somit ihre Klientel zu verlieren“ (41).<br />

Soziale Qualifikationen<br />

Über eine grundsätzliche Einbeziehung von „sozialen Qualifikationen“, meist<br />

definiert als „Kooperationsfähigkeit“, „Kommunikationsfähigkeit“ und „Fähigkeit<br />

zur Konfliktbewältigung“, besteht weitgehend Konsens (42). Denn die neuen<br />

Technologien lassen sich zwar sowohl in kooperativ strukturierte als auch<br />

tayloristisch hierarchisierte Arbeitsorganisationen einfügen; auch für letztere<br />

muß man aber wohl ein Minimum an Kooperation zwischen den Beschäftigten<br />

unterstellen (43), und favorisiert man kooperative Organisationsmuster,<br />

ist die För<strong>der</strong>ung komplementärer Verhaltensweisen eine systemimmanente<br />

Notwendigkeit. Entsprechende Positionen werden seitens <strong>der</strong> Wirtschaft nicht<br />

nur theoretisch formuliert (44), son<strong>der</strong>n auch in konkreten Modellen, etwa <strong>der</strong><br />

„Lernstattkonzeption“, umgesetzt (45). Kritische Einwendungen gegen betriebliche<br />

Kooperationsmodelle beziehen sich meist auf die zweckrationale<br />

Instrumentalisierung dieses Qualifikationsziels (46) bzw. es wird gefragt, ob<br />

in einer auf Wettbewerb und Leistung orientierten Gesellschaft <strong>der</strong>artige Ziele<br />

nicht grundsätzlich illusorisch bleiben müssen.

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