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Didaktische Dimensionen der Erwachsenenbildung - Deutsches ...

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lösung traditioneller Berufsbil<strong>der</strong> bzw. Ausbildungsberufe führen könnte. Damit<br />

würde <strong>der</strong>en Schutzfunktion für die Beschäftigten in ihrer Rolle als Anbieter<br />

auf dem Arbeitsmarkt verschwinden, ohne daß durch Schlüsselqualifikationen<br />

etwas Adäquates an diese Stelle träte.<br />

Ob diesem Argument starke Bedeutung zukommt, ist fraglich: In Vorschlägen,<br />

Projekten u.ä. zur Implementierung von (formalen) Schlüsselqualifikationen<br />

gerade in Ausbildungsgänge rangieren diese als Lernzielvorgaben wie Methoden-<br />

bzw. Sozialkompetenz meist nachrangig zur Fachkompetenz; methodisch<br />

wird ferner überwiegend davon ausgegangen, daß Schlüsselqualifikationen<br />

nicht alternativ, son<strong>der</strong>n gerade über die Fachinhalte zu vermitteln sind.<br />

Gleiches läßt sich u.a. einwenden, wenn Schlüsselqualifikationen als „Metaqualifikationen“<br />

definiert werden, die „… das Konzept <strong>der</strong> konkreten Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit konkreten Tätigkeiten (verabschieden)“, und „... so auch ein<br />

Zeichen <strong>der</strong> Substanzlosigkeit von Bildungsaktivitäten (sind)“ (57).<br />

Schlüsselqualifikationen als „<strong>Didaktische</strong>r Reduktionismus“<br />

Verschiedentlich werden Schlüsselqualifikationen als Neuauflage eines „<strong>Didaktische</strong>n<br />

Reduktionismus“ gedeutet und unter diesem Vorzeichen einer grundsätzlichen<br />

Kritik unterzogen (58). Derartige pädagogische Ansätze versuchten<br />

stets, mit wenigen einfachen, zentralen Bildungselementen ein generelles<br />

Lösungsrepertoire für viele wechselnde, vor allem auch komplexe Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Inwieweit man bereit ist, den entsprechenden Einwänden zu folgen, hängt wohl<br />

in starkem Maße zum einen davon ab, ob man (formale) Schlüsselqualifikationen<br />

als grundsätzlich vorrangige Lernziele gegenüber fachlichen ansieht<br />

o<strong>der</strong> ihnen nur eine Komplementärfunktion zubilligt, zum an<strong>der</strong>en davon, ob<br />

man die vorgelegten, teilweise seitenlangen Qualifikationskataloge bestimmter<br />

Schlüsselqualifikationskonzepte wirklich als „Reduktionsmodelle“ betrachten<br />

will.<br />

Schlüsselqualifikationen als psychologische Kategorien<br />

Unter psychologischem Blickwinkel wird kritisiert, daß sich das „... Konzept<br />

<strong>der</strong> Schlüsselqualifikationen implizit auf ein diffuses Konglomerat vermögensund<br />

assoziationspsychologischer Annahmen (stützt), die nicht mehr dem Erkenntnisstand<br />

<strong>der</strong> heutigen Psychologie entsprechen“ (59). Gestützt wird diese<br />

These vorzugsweise mit (meist historischen) empirischen Befunden <strong>der</strong> psychologischen<br />

Transferforschung, wonach Denk- und Gedächtnisleistungen<br />

inhaltlich gebunden sind bzw. Transfers nur bei strukturell identischen Situationen<br />

funktionieren (vgl. dazu noch im folgenden). Ferner wird darauf verwiesen,<br />

daß kognitive Verhaltensdispositionen nicht ohne die mit ihnen verbundenen<br />

Motivations- bzw. Interessenlagen diskutiert werden können (60).<br />

Zur Vermittelbarkeit von Schlüsselqualifikationen<br />

In <strong>der</strong> gesamten Diskussion um (formale) Schlüsselqualifikationen findet sich

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