Didaktische Dimensionen der Erwachsenenbildung - Deutsches ...
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flexion über die Bedingungen für ihr Zustandekommen gehen in die Begriffsbestimmungen<br />
ein. In diesem Sinne kann von <strong>der</strong> prinzipiellen Geschichtlichkeit<br />
<strong>der</strong> Kategorie Lebenszusammenhang gesprochen werden<br />
(4).<br />
• Methodologisch wird damit <strong>der</strong> Anspruch erhoben, das in <strong>der</strong> empirischen<br />
Sozialforschung vorfindbare Objektivitätspostulat zu verän<strong>der</strong>n. Als Ziel <strong>der</strong><br />
Sozialwissenschaft gilt fortan nicht mehr die objektive Erfassung empirischer<br />
Daten, son<strong>der</strong>n die kontrollierte Umwandlung kommunikativer Erfahrungen<br />
in Daten (5).<br />
• Es muß ein theoretisches Konzept ausgearbeitet werden, das die Vermittlung<br />
objektiver und subjektiver Bedingungen in ausreichendem Maße beschreibt<br />
und erklärt (6).<br />
• Der Einfluß des Lebenszusammenhanges des Forschers auf die Rekonstruktion<br />
des Lebenszusammenhanges <strong>der</strong> Lernenden muß im gemeinsamen<br />
Lernprozeß kontrollierbar gemacht werden (7).<br />
Mit <strong>der</strong> Skizzierung dieses Begriffs und <strong>der</strong> Problematik seiner Verwendung<br />
sind m.E. die Perspektiven vorgezeichnet, aus denen heraus sich <strong>der</strong> Lebenszusammenhang<br />
als Grundkategorie handlungsorientierter Curriculumentwicklung<br />
bestimmen läßt. In <strong>der</strong> Diskussion um diesen Komplex wurde darauf hingewiesen,<br />
daß Erfahrungen, Interessen und Bedürfnisse <strong>der</strong> am Lernprozeß<br />
Beteiligten zum konstitutiven Bestandteil von Curriculumentwicklung gemacht<br />
werden müssen, weshalb eben diese Erfahrungen und Bedürfnisse näher zu<br />
bestimmen sind, und zwar nicht nur auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Beschreibung, son<strong>der</strong>n<br />
unter <strong>der</strong> Perspektive ihrer Wahrnehmung, Erweiterung und Artikulation.<br />
Dafür kann die Kategorie Lebenszusammenhang den entsprechenden<br />
Rahmen abgeben; sie wird daher im folgenden als Grundkategorie curricularer<br />
Entwicklung eingeführt und in ihrer Bedeutung für Entscheidungen, für<br />
die Bedingungsanalyse, Ziel- und Inhaltsbestimmungen, Organisationsformen<br />
und Evaluationsfragen dargestellt.<br />
Bezug zur curricularen Entwicklung<br />
Zur Bedingungsanalyse (8)<br />
Die Bedingungsanalyse soll Auskunft darüber geben, wie sich <strong>der</strong> gesellschaftliche<br />
und institutionelle Kontext, in dem Lernen organisiert wird, und die ihm<br />
vorausgehenden Bedingungen, mit denen die am Lernprozeß Beteiligten in<br />
ihn eintreten, auf eben diesen auswirken. Schulische und außerschulische<br />
Lernprozesse finden immer unter bestimmten Bedingungen statt. Insofern muß<br />
auch bei „offener Curriculumentwicklung“ die Bedingungsanalyse am Anfang<br />
stehen. Diese ist allerdings selbst auch nicht unabhängig, son<strong>der</strong>n gehört dem<br />
Zusammenhang, den sie analysiert, durch den Akt des Erkennens selber an.<br />
Hier wird davon ausgegangen, daß eine kritische Theorie <strong>der</strong> Gesellschaft,