Didaktische Dimensionen der Erwachsenenbildung - Deutsches ...
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Haus – Frau im Haus“ ist überholt. Eine ganzheitliche Sichtweise und das Zusammen-Denken<br />
von bisher segmentierten Arbeits- und Freizeitvollzügen,<br />
Lebensrhythmen und -zyklen sowie Umweltfaktoren und -zusammenhängen<br />
in ihrer Vernetztheit sind, als Paradigmenwechsel diskutiert, überlebenswichtig<br />
geworden. Die Idee <strong>der</strong> „Aufklärung“ mit ihrem – einseitig konstituierten –<br />
naturwissenschaftlichen Erklärbarkeitszwang und Beherrschbarkeitswahn ist<br />
brüchig; <strong>der</strong> Weg zurück zu dem klassischen Sinn <strong>der</strong> Aufklärungsansätze und<br />
<strong>der</strong> Weg hin zu einer dialogischen, partnerschaftlichen Grundhaltung ist angezeigt.<br />
Die über-lebenswichtige Integration und Vernetzung von<br />
– Ethik und Naturwissenschaften<br />
– Denken und Intuition<br />
– Emotionalität und Rationalität<br />
– Metaphern und Informationen<br />
– Wun<strong>der</strong> und Fakten<br />
– Fantasie und Kalkül<br />
muß auch in <strong>der</strong> Bildung (wie<strong>der</strong>-)entdeckt und sowohl politisch als auch inhaltlich-konzeptionell<br />
weiterentwickelt werden. Aus anthropologischer Sicht<br />
ist die Aufteilung des Menschen in eine mechanische Hand-Arbeits-Weise und<br />
eine kreative Kopf-Denk-Tätigkeit nicht haltbar; lange genug haben wir uns<br />
<strong>der</strong> instrumentellen Vernunft und einem tödlichen Freund-Feind-Schema ausgesetzt<br />
und wenig soziale Vernunft entwickelt.<br />
Ein ökologischer Denkansatz im Bildungswesen bedeutet nun nicht allein das<br />
notwendige (!) Thematisieren politischer, ethischer, wissenschaftlicher und<br />
gesellschaftlicher Fragestellungen zu „Umwelt“. Vielmehr ist das eigene Lernverhalten<br />
und Bildungsverständnis in unserer sich wandelnden Welt zu thematisieren<br />
– wenn wir Menschen, als Teile <strong>der</strong> Mitwelt, den haushälterischen<br />
Umgang mit den menschlichen Ressourcen entwickeln und för<strong>der</strong>n wollen.<br />
Am Beispiel von Bildungskonzeptionen zum Thema „Umwelt“ ist so zu fragen,<br />
ob „Umwelt“ auf die äußere Natur reduziert werden darf o<strong>der</strong> ob nicht vielmehr<br />
<strong>der</strong> Mensch und seine Soziosphäre, als prägende Mitwelt-Veranstalter, Gegenstand<br />
von Bildung sein müssen. Natur-Erkenntnis und Natur-Verantwortung<br />
schließen Selbst-Erkenntnis und Verantwortung für das eigene Tun ein bzw.<br />
setzen diese voraus, und in <strong>der</strong> gegenwärtigen Ökologie-Debatte findet die<br />
Diskussion auch darüber statt, ob nicht eigentlich von Mitwelt die Rede sein muß.<br />
In vielen naturwissenschaftlichen Teildisziplinen lassen sich in jüngster Zeit<br />
menschengerechte Denkansätze, ein ökologisches Bewußtsein und eine ethische<br />
Besinnung registrieren: So hat die Gesellschaft für Informatik ein „Memorandum<br />
zur Ethik“ dieser Wissenschaft verfaßt; InformatikerInnen gründeten<br />
ein „Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung“,<br />
und VertreterInnen aus Wissenschaft, Gewerkschaften, Kirchen, Verbänden<br />
und sozialen Bewegungen haben ein „Institut für Informations- und Kommunikationsökologie“<br />
(IKÖ) eingerichtet. Ein gemeinsames Anliegen läßt sich<br />
feststellen: Es ist höchste Zeit, den gesellschaftlichen und offenen Dialog um<br />
Kriterien, Ziele und Folgen, um Verantwortung und Gestaltung <strong>der</strong> Informati-