Didaktische Dimensionen der Erwachsenenbildung - Deutsches ...
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ausgezeichnetes Medium <strong>der</strong> Erklärung von Sachverhalten sind unter unseren<br />
historisch-gesellschaftlichen Bedingungen die Wissenschaften. Dieser<br />
Tatsache sollte daher durch wissenschaftsorientiertes Lernen in <strong>der</strong> EB Rechnung<br />
getragen werden. Nicht deutlich genug kann dabei die Differenz zwischen<br />
wissenschaftsorientiertem und wissenschaftspropädeutischem Lernen betont<br />
werden. Wissenschaftspropädeutisch ist ein Lernen, das in die Wissenschaften<br />
selber, in ihre Grundbegriffe, Methoden, Theorien einführt, das also gleichsam<br />
eine Vorübung im Umgang mit Wissenschaft darstellt.<br />
Wissenschaftsorientiert ist dagegen ein Lernen, das zunächst einmal das von<br />
WENIGER postulierte Kriterium ernstnimmt, nach dem Inhalte in Lernprozessen<br />
vor wissenschaftlichen Erkenntnissen bestehen können müssen (sog. „Wahrheitskriterium“).<br />
Darüber hinaus impliziert diese Art von Lernen aber auch, daß<br />
Erkenntnisse, Erklärungsmöglichkeiten von Wissenschaft abgerufen werden<br />
können, sofern sie Aufschluß über die anstehenden Sachfragen geben (6).<br />
Es wäre eine Verkennung dieses didaktischen Prinzips bzw. fehlgeleiteter<br />
Ehrgeiz, wollte <strong>der</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong>sdozent einfach den universitären<br />
Wissenschaftsbetrieb kopieren o<strong>der</strong> Beschäftigung mit Wissenschaft zum<br />
Selbstzweck werden lassen.<br />
Handlungsorientierung – aber kein Aktionismus<br />
Blickt man an dieser Stelle zurück auf die bisher entwickelten didaktischen<br />
Prinzipien – auf das <strong>der</strong> Betroffenheit, des Strukturwissens, des Exemplarischen<br />
und <strong>der</strong> Wissenschaftsorientierung –, so scheint eine For<strong>der</strong>ung aus<br />
den Augen verloren worden zu sein, die anfangs gestellt wurde: Situationsorientierung<br />
des Lernens in <strong>der</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong> bedeute, die Betreffenden<br />
in die Lage zur Bewältigung ihrer als problematisch empfundenen Situation<br />
zu versetzen. Wird dieses Postulat ernstgenommen, dann muß ein weiteres<br />
didaktisches Prinzip als unverzichtbar angenommen werden, das <strong>der</strong> Handlungsorientierung.<br />
Ja, man kann sogar so weit gehen und es als ,principe final‘<br />
des Lernvorgangs bewerten, von dem her gesehen den an<strong>der</strong>en didaktischen<br />
Prinzipien nur mittelbare Bedeutung zukommt.<br />
Denn ein Lernen, das nicht auf Handlungsorientierung aus ist, bleibt für den<br />
Adressaten folgenlos; umgekehrt gilt jedoch auch, daß Lernen kurzschlüssig<br />
wird, wenn es unmittelbar auf Handlung abzielt. Hier ist es dann schon nicht<br />
mehr angebracht, von Handlungsorientierung zu sprechen, da die Orientierungsleistung<br />
des Lernprozesses erst aus dem Umweg über Strukturwissen<br />
und Exemplarizität resultiert. Eher nähert sich ein solches Lernen Formen von<br />
Aktionismus.<br />
Mit dem Prinzip <strong>der</strong> Handlungsorientierung – wird es in vollem Umfang didaktisch<br />
berücksichtigt – kommt neben <strong>der</strong> mehr kognitiven Seite auch <strong>der</strong> methodisch-instrumentelle<br />
Aspekt des Lernens zur Geltung. Handlungsorientierung<br />
erfor<strong>der</strong>t nämlich auch die Einübung in Handlungsformen, wozu die Fähig-<br />
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