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Didaktische Dimensionen der Erwachsenenbildung - Deutsches ...

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In <strong>der</strong> ursprünglichen Darstellung umfaßt die Vereinfachungsreihe die Stufen<br />

1 – 5. Die folgende Wie<strong>der</strong>gabe beschränkt sich auf die Stufen 1, 3, 4 und 5.<br />

Stufe 1: Für den graduierten Bauingenieur ist <strong>der</strong> Kalkkreislauf ein Vorgang<br />

von hoher Komplexität. Das Ausgangsmaterial ist <strong>der</strong> im Steinbruch gewonnene<br />

Kalkstein. Er besteht vorwiegend aus Kalziumkarbonat und Magnesiumkarbonat,<br />

daneben auch Siliciumoxyd, Aluminiumoxyd und Eisenoxyd. Der<br />

gebrochene Kalkstein wird zu Branntkalk gebrannt. Das geschieht bei Temperaturen<br />

unterhalb <strong>der</strong> Sintergrenze, in <strong>der</strong> Regel in einem Schacht- o<strong>der</strong><br />

Ringofen. Die Temperatur muß sich zwischen 800 und 1400° Celsius bewegen.<br />

Dadurch wird das Kalziumkarbonat in Kalziumoxyd und das Magnesiumkarbonat<br />

in Magnesiumoxyd umgewandelt, wobei Kohlendioxyd entweicht.<br />

Dabei werden das Silicium, Aluminium und Eisenoxyd ebenfalls aufgeschlossen,<br />

so daß ihr Anteil am Kalzium- und Magnesiumoxyd etwa 10 % ausmacht. Der<br />

Branntkalk wird durch Hinzufügung von Wasser in Löschkalk umgewandelt.<br />

Aus dem Kalziumoxyd wird dabei Kalziumhydroxyd und aus dem Magnesiumoxyd<br />

wird Magnesiumhydroxyd. Aus dem Löschkalk wird durch Hinzufügung<br />

von Sand und Wasser im Verhältnis 1:3:1,2 Kalkmörtel zubereitet. D.h., Kalzium-<br />

und Magnesiumhydroxyd, Siliciumoxyd, Aluminiumoxyd und Eisenoxyd<br />

werden mit Sand und Wasser vermischt. Nach einiger Zeit erhärtet sich <strong>der</strong><br />

Kalkmörtel (er bindet ab) zu Kalkstein mit eingelagerten Sandkörnern. Aus dem<br />

Kalziumhydroxyd wird dabei in Verbindung mit dem Kohlendioxyd <strong>der</strong> Luft<br />

Kalziumkarbonat. Aus dem Magnesiumhydroxyd wird Magnesiumkarbonat. Das<br />

darin enthaltene Wasser entweicht in die Luft. Das Silicium-, Magnesium- und<br />

Eisenoxyd verbinden sich mit dem Kalzium- und Magnesiumhydroxyd. Daraus<br />

entstehen Kalzium- bzw. Magnesiumhydroselikate, -Aluminate und -Ferrite.<br />

Bei <strong>der</strong> Bildung von Kalziumkarbonat und Magnesiumkarbonat handelt<br />

es sich um die gleiche Verbindung, die im Kalkstein vorhanden ist, wenn er<br />

gebrochen wird. Charakteristisch für die Darstellung auf dieser Stufe ist die<br />

detaillierte Verwendung <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Chemie üblichen Fachbegriffe. Sie sind kursiv<br />

gesetzt. Zu jedem dieser Fachbegriffe gehört eine bestimmte chemische Formel.<br />

Parallel zu dieser Fachbegrifflichkeit wird eine Fachterminologie verwendet,<br />

die berufssprachlicher Herkunft ist. Eine solche präzisierte Parallelisierung von<br />

Formeln, Begriffen, Termini hat den Vorteil, daß damit eine wissenschaftlich<br />

und fachlich präzise, unter methodischem Aspekt variable und für die Lerner<br />

verständliche Unterrichtssprache möglich wird.<br />

Stufe 3: Die Vereinfachung in <strong>der</strong> Darstellung auf dieser Stufe besteht in <strong>der</strong><br />

Beschränkung auf die Verän<strong>der</strong>ungen des Kalziums. Vernachlässigt werden<br />

die Beimengungen. Die Formulierungen <strong>der</strong> Sätze sind darauf angelegt, die<br />

inhaltlichen Leerstellen gegenüber <strong>der</strong> Stufe 1 erkennbar zu machen: Bei <strong>der</strong><br />

Gewinnung von Kalkstein im Steinbruch fällt vorwiegend Kalziumkarbonat an.<br />

Es wird auch kohlensaurer Kalk genannt. Durch Brennen unterhalb <strong>der</strong> Sintergrenze<br />

(800/1400° Celsius), meistens in einem Schachtofen, wird daraus<br />

Kalziumoxyd (gebrannter Kalk). Dabei entweicht Kohlendioxyd. Aus dem Branntkalk<br />

wird durch Hinzufügung von Wasser Löschkalk. D.h., das Kalziumoxyd

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