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Walter Johannes Steins

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Zu S.38<br />

die wahre Wesenheit der Außenwelt als sich und weil das<br />

niedere Selbst sich als ein Produkt der Außenwelt erweist, so<br />

würde es als Geschöpf jener höheren Wesenheit erscheinen.<br />

Die Außenwelt, d.h. die Welt, welche der auf dem Standpunkt<br />

des Tastsinnes Stehende erschließt, erwiese sich in<br />

ihrer geistigen Umwendung als die organisierende Kraft der<br />

eigenen Wesenheit.<br />

Diese Betrachtungen zeigen, daß im menschlichen Bewußtsein<br />

die höheren Bewußtseinsarten keimhaft veranlagt<br />

sind; und wie das gewöhnliche Bewußtsein s e i n e Wirklichkeit<br />

in der Durchdringung der Wahrnehmungen mit Begriffen<br />

und Ideen findet, so finden die drei Stufen übersinnlicher<br />

Erkenntnis in anderer Art ihre Wirklichkeit. Daß es von diesen<br />

drei Stufen übersinnlicher Erkenntnis Wissenschaften<br />

gibt, sollte durch das Aufzeigen der Erkenntnistheorien dieser<br />

Wissenschaften hier erhärtet werden.<br />

[107]<br />

Zusätze zur Neuauflage.<br />

Nr. 1: Man könnte fragen: Wie soll eine Physik sich mit<br />

dem beschäftigen, was als Wärme vom Menschen empfunden<br />

wird? Eine Antwort findet man dieser Frage, wenn man<br />

bedenkt, was das folgende Experiment eigentlich dartut:<br />

Man fülle drei Gefäße mit Wasser. In das links stehende<br />

gieße man heißes Wasser, in das mittlere laues, in das<br />

rechts stehende kaltes Wasser. Nun tauche man die linke<br />

Hand ins heiße Wasser und die rechte Hand ins kalte Wasser.<br />

Nach einer Weile tauche man beide Hände in das mittlere<br />

Gefäß. Die Hand, die aus dem heißen Wasser kommt,<br />

empfindet nun kalt, die Hand, die aus dem kalten Wasser<br />

kommt, empfindet heiß. Ein und dasselbe Wasser wird von<br />

der einen Hand kalt, von der anderen heiß empfunden. Man<br />

ersieht aus diesem Versuch, daß es nicht wahr ist, daß die<br />

H a n d die Wärme empfindet, daß vielmehr das Empfinden<br />

miterlebt das Ansteigen resp. Abfallen der Temperatur. Die<br />

Hand, die aus dem heißen Wasser kommt, hat in diesem Augenblick<br />

eine höhere Eigenwärme, wie die Hand, die aus dem<br />

kalten Wasser kommt. Die Wärme wird also nicht von der<br />

106

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