Walter Johannes Steins
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e, als was sie v o r allem Bewußtsein ausgelöscht worden<br />
sind. Dadurch wird unser Bewußtsein ein S e l b s t bewußtsein<br />
und die Wahrnehmung u n s e r e Wahrnehmung.<br />
Überblickt man die geltende Lehre, wie sie z. B. den<br />
Wahrnehmungsprozeß, welchen das Auge vermittelt, sich zur<br />
Vorstellung bringt, so sieht man auf der Seite Herings und<br />
Helmholtz, eine einseitige Betonung des passiven Elementes,<br />
was darin zum Ausdruck kommt, daß die verschiedenen Beobachtungen<br />
erklärt werden durch einseitiges Heranziehen<br />
des Begriffes der Ermüdung. Demgegenüber hat Julius<br />
Pikler 89 ) in neuerer Zeit, freilich wieder in einseitiger Weise,<br />
das aktive Element betont, indem er darlegt, daß jeder neue<br />
Eindruck auf immer vorhandene neurale Bewegungen stößt,<br />
welche unabhängig von allen temporärpsychischen Ereignissen<br />
das vegetative Leben, die vegetativen Lebensbewegungen<br />
in Betrieb erhalten.<br />
Zur richtigen Erklärung aber kann man nur dadurch gelangen,<br />
daß man das Folgende unterscheidet:<br />
Erstens ist da der Dissimilationsprozeß, welcher ein Außenweltsvorgang<br />
ist, der sich in das Innere des Menschenlebens<br />
fortsetzt. Dieser rührt nicht vom Leibe des wahrnehmenden<br />
Subjektes her. Nennen wir ihn A. Es ist also A das<br />
den Raum durchlebende Gelb, das in den Augorganismus<br />
eindringt und sich darin so fortsetzt, daß man es als fremden<br />
Einschlag in demselben bezeichnen kann. Dies ist ein<br />
passives Erlebnis.<br />
Zweitens haben wir es zu tun mit dem E r l e b e n dieses<br />
Prozesses. Was erlebt wird, ist zunächst nichts anderes als:<br />
«Erleben irgendeines nicht vom eigenen Leib Hervorgebrachten.»<br />
Das Erlebnis ist rein n e g a t i v bestimmt. Etwas, ein<br />
unbestimmtes [74] B, das n i c h t vom Leib hervorgebracht<br />
ist, (–B) sei dies Zweite.<br />
Drittens ist da ein Assimilationsprozeß: Wiederherstellen<br />
des früheren Zustandes. Erlebt wird B. Aber nicht als (-B), d.<br />
89 «Das Grundgesetz alles neuro-psychischen Lebens». Leipzig, J. Barth,<br />
1900.<br />
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