Walter Johannes Steins
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sondern das «W i e » wäre von uns erzeugt. Ein «Was» ist überhaupt<br />
unerzeugbar, denn sein Inhalt beruht völlig auf sich<br />
selbst. Ist aber doch irgendwo der Schein zu finden, als handelte<br />
es sich um die Erzeugung eines «W a s », so kann es sich<br />
nicht um ein Schaffen, sondern nur um ein N a c h schaffen<br />
handeln. Also nicht die Qualität Rot als Qualität wäre unser<br />
Erzeugnis, sondern nur unser N a c h erzeugnis. Nacherzeugnis<br />
nicht aber in dem Sinne, daß nun das «Was» zweimal<br />
vorhanden wäre, denn das ist unmöglich. Denn es ist jedes<br />
Qualitative überhaupt nur e i n m a l vorhanden, sondern<br />
eben dies Qualitative müßte von unserer Organisation ausgelöscht<br />
worden sein, um im Nacherzeugen wieder hergestellt<br />
zu werden. Natürlich kann unsere Organisation das<br />
qualitative «Was» als Qualitatives nicht auslöschen, sondern<br />
nur vor unserem Bewußtsein verbergen. Und das erst Verborgene<br />
würde nun wieder offenbar durch die subjektive Tätigkeit<br />
unseres Organismus.<br />
Mit unserer wahren Ich-Wesenheit sind wir mit dem<br />
qualitativen «Was» der Farbe schon verbunden, ehe es als<br />
Empfindung in das gewöhnliche Bewußtsein eintritt. Denn<br />
das qualitative «Was» ist ja als Qualität nur e i n m a l vorhanden<br />
und gehört daher der Sphäre, der allen gemeinsamen<br />
Ich-heit an. Das gewöhnliche Bewußtsein aber weiß von<br />
diesem Verbundensein der Farbe mit der wahren Wesenheit<br />
des Ich nichts. Im Wahrnehmungsprozeß wird nun bewußt,<br />
was v o r Ablauf des Wahrnehmungsprozesses, dem Ich, ihm<br />
unbewußt, verbunden war. Und das Wiederherstellen des vor<br />
allem Bewußtsein aus demselben (dem gewöhnlichen Bewußtsein)<br />
Getilgten e r s c h e i n t als subjektives Erschaffen<br />
eines Qualitativen. Es ist also nicht so, daß die Wahrnehmung<br />
Rot, ehe sie u n s e r e Wahrnehmung geworden ist, so<br />
gedacht werden muß, daß man sie von der wahren Wesenheit<br />
des Ich isoliert denkt. Ehe die Wahrnehmung vom gewöhnlichen<br />
Bewußtsein erlebt wird, ist sie Inhalt eine:. anderen<br />
[73] Bewußtseins. Dieses zweite Bewußtsein ist dem<br />
gewöhnlichen Bewußtsein samt allen seinen Inhalten verborgen.<br />
Indem wir uns der Welt gegenüberstellen, löschen<br />
wir dieses Bewußtsein samt seinen Inhalten aus. Diese Inhalte<br />
aber erzeugt unsere Organisation als qualitativ dassel-<br />
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