22.01.2013 Aufrufe

Walter Johannes Steins

Walter Johannes Steins

Walter Johannes Steins

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zu S.44<br />

beim menschlichen Gehirn. Dieses schwimmt auf dem Gehirnwasser,<br />

einer Flüssigkeit, welche mit der Rückenmarksflüssigkeit<br />

[110] (Cerebrospinalflüssigkeit) in Verbindung<br />

steht. Diese Flüssigkeit vibriert auf und ab. Durch die Erhöhung<br />

bzw. Erniedrigung des Blutdruckes, wie er hervorgerufen<br />

wird durch Senken und Heben des Zwerchfelles beim<br />

Ein- und Ausatmen, steigt und sinkt auch die Rückenmarksflüssigkeit<br />

und mit ihr das Gehirnwasser. Das Gehirn<br />

schwimmt auf der auf und ab vibrierenden Flüssigkeit. Es<br />

lebt im Auftrieb. Dadurch ist es das Organ der Intelligenz,<br />

der Bewußtseinserhellun g . Natur offenbart ihre<br />

Geheimnisse erst, wenn man sie bis in den M e n s c h e n hinein<br />

verfolgt. Die eben angeführte physiologische Tatsache<br />

zeigt indes noch etwas anderes: Sie zeigt nämlich, daß nicht<br />

nur das Wärme- und G e s i c h t s erlebnis, sondern auch das<br />

m u s i k a l i s c h e Erlebnis durch einen Niveau-Unterschied<br />

der objektiven Qualitäten sich ergibt. An das Ohr schlägt die<br />

Vibration der Luft. Diese Vibration überträgt sich auf die<br />

Gehörflüssigkeit, diese kommuniziert mit dem Gehirnwasser<br />

und dieses ist, wie schon gezeigt, durch Cerebrospinalflüssigkeit<br />

und Blutdruck rhythmisch angeschlossen an den<br />

Atemvorgang, der wieder eine Luftbewegung ist. Man sieht:<br />

der rhythmisch bewegte Flüssigkeitsmensch vibriert zwischen<br />

dem Niveau-Unterschied der Luftvorgänge, wie sie einerseits<br />

im Atmen, anderseits im Ohrprozeß vorliegen. Das<br />

musikalische Erlebnis kommt nun durchaus zustande, indem<br />

der Mensch mit seinem Seelischen eingespannt ist in<br />

diesen Niveau-Unterschied. Beim musikalischen Hören ist<br />

nicht bloß das Ohr, sondern auch der Atemprozeß beteiligt.<br />

Spannung: Anhalten des Atems, – Lösung: Ausatmen. Organ<br />

des musikalischen Erlebens ist der rhythmisch bewegte<br />

Flüssigkeitsmensch, der eingespannt ist in den objektiven<br />

Niveau-Unterschied der Ohr- und Atemluftvorgänge. Wieder<br />

kommt das Erlebnis im Objektiven , im Niveauunterschied<br />

der objektiven Qualitäten zustande. (Vgl. R. Steiner<br />

«Von Seelenrätseln» 1917, S. 234f.)<br />

Nr. 4: Steiners Neugestaltung der Physik, wie er<br />

sie in den Stuttgarter Vorträgen gab, zeigte, wie der Blick<br />

sich auf das menschliche Innenwesen richten muß, wenn<br />

109

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!