De AWBZ internationaal bekeken - Rvz

Hilfe. Seit Einführung der Pflegeversicherung wird der Beitrag
pflegender Angehçriger besonders gewürdigt. Zugleich zeigen
Studien und Gutachten, dass Angehörige dazu neigen, ihr
Belastungspotenzial zu überschätzen.
24 Abbau von Versorgungsbrüchen, Desintegration und
Schnittstellenproblemen. Besondere Aufmerksamkeit muss nach
Ansicht der Kommission zukünftig die Sicherung einer integrierten
und kontinuierlichen Versorgung erfahren. Versorgungsbrüche,
Desintegration und Schnittstellenprobleme gehören nach über 20jähriger
Diskussion über integrierte Versorgung immer noch zu den
nahezu typischen Erscheinungen im deutschen Gesundheitswesen.
25 Konzeptionelle und qualifikatorische Weiterentwicklung der
ambulanten Pflege. Auch künftig ist aus Sicht der Kommission
notwendig, Schritte zu unternehmen, umder bis in die jüngste
Vergangenheit vorherrschenden Minderbewertung der ambulanten
Pflege zu begegnen. Dies verlangt Maßnahmen auf finanzieller und
struktureller, doch ebenso auf professioneller Ebene. Für viele der
mit dem Bedeutungszuwachs des ambulanten Sektors auf die
ambulante Pflege zukommenden Aufgaben und Verantwortungen
fehlt es bislang an den erforderlichen konzeptionellen und
qualifikatorischen Voraussetzungen. Damit gesetzte Reformanreize
ihre intendierte Wirkung entfalten können, bedarf daher aus Sicht
der Kommission die Frage der Professionalität künftig verstärkter
Aufmerksamkeit. Nicht weniger wichtig sind Schritte, um bestehende
Konzept- und Qualifikationsdefizite angehen zu können.
26 Integriertes Beratungs- und Case-Management. Ein integriertes
Beratungs- und Case-Management ist Voraussetzung für die
Unterstützung und Stabilisierung von häuslichen Arrangements
in unterschiedlichen Netzwerkkonstellationen.
27 Kein “Ambulante Dienste Gesetz”. Dennoch übt die Kommission
Zurückhaltung bei der Forderung nach einem weiteren Gesetz für
die Pflege. Die möglichen Vorteile eines “Ambulante Dienste
Gesetzes” sind vor dem Hintergrund der bestehenden Tendenz zur
überregulierung des pflegerischen Bereichs kritisch zu bewerten.
Erst nach eingehender Prüfung kann entschieden werden, ob die
bestehenden gesetzlichen Rahmenbedingungen, insbesondere das
ordnungsrechtliche Instrumentarium, nicht bereits genügen, um
den ausreichenden Schutz der Nutzer ambulanter Pflegedienste zu
gewährleisten. Der stärkste Schutz vor schlechter Leistung resultiert
aus einem uneingeschränkten Recht der Pflegebedürftigen, sich den
ambulanten Dienst ihres Vertrauens auszuwählen. Es gibt kein
aufsichtsrechtliches “Ambulante Dienste Gesetz”, das vergleichbar
dem Heimgesetz ordnungsrechtliche Vorgaben aber auch
Aufsichtregelungen für ambulante Pflegedienste enthält. Dies
führt dazu, dass immer wieder in der politischen Diskussion die
Forderung nach solch einem Gesetz auftaucht. Die möglichen
RVZ
Langdurige zorg in het buitenland, lessen voor Nederland? 127