(NTH) Bericht 2011–2012 - TU Clausthal
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116<br />
Entwicklung keramischer Hochfl ussmembranen<br />
guter CO 2 -Verträglichkeit zur Sauerstoffabtrennung<br />
Das wachsende Interesse an energieeffi zienten<br />
und nachhaltigen Prozessen, wie zum Beispiel<br />
die Gewinnung von Synthesegas (CO + H ) als 2<br />
Vorstufe wertvoller Basischemikalien oder die<br />
Sequestrierung des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid<br />
(CO ) bei der Energiegewinnung in<br />
2<br />
Kraftwerken, bringt die chemische Stabilität von<br />
keramischen Membranmaterialien, die für solche<br />
Einsatzzwecke prädestiniert sind, in den Fokus<br />
aktueller Forschungsarbeiten. Die Membranen<br />
zur Sauerstoffabtrennung, deren Funktionsweise<br />
in Abbildung 1 skizziert ist, müssen dabei sowohl<br />
eine hohe Langzeitstabilität als auch eine hohe<br />
Toleranz gegenüber CO aufweisen. Die For-<br />
2<br />
schungsarbeiten wurden im Sinne einer wissensbasierten<br />
systematischen Materialentwicklung<br />
durchgeführt, um zu einem fundamentalen Ver-<br />
Abbildung 1: Funktionsprinzip einer Sauerstofftransportmembran,<br />
die auf der Permeatseite mit Kohlenstoffdioxid<br />
angespült wird.<br />
BOTTOM-UP-PROJEKT<br />
ständnis der Funktionsweise von oxidkeramischen<br />
Sauerstofftransportmembranen zu gelangen und<br />
eine Übertragung der Ergebnisse auf andere<br />
Systeme zu ermöglichen. Dabei erwies sich die<br />
Zusammenführung der sich komplementär ergänzenden<br />
Expertisen an den drei <strong>NTH</strong>-Mitgliedsuniversitäten<br />
als besonders fruchtbar (Abbildung 2).<br />
Eine mögliche Alternative zu den bisher favorisierten<br />
barium- und strontiumhaltigen Perowskiten ist<br />
die Ruddlesden-Popper-Phase La NiO , die sich<br />
2 4+δ<br />
durch einen erheblichen Sauerstoffüberschuss<br />
(δ > 0 in der Stöchiometrieformel) auszeichnet,<br />
der auf unbesetzten Plätzen im Zwischengitter<br />
der Struktur eingebaut ist. Das Lanthannickelat<br />
La NiO weist eine ausgezeichnete Stabilität<br />
2 4+δ<br />
gegenüber CO auf. Besonders wird hier die gute<br />
2<br />
Abbildung 2: Trilokale Vernetzung zur wissensbasierten<br />
systematischen Materialentwicklung.