(NTH) Bericht 2011–2012 - TU Clausthal
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Die Abbildung auf Seite 91 illustriert übersichtsartig<br />
den Lösungsansatz der <strong>NTH</strong> School for IT<br />
Ecosystems. Wesentlicher Aspekt bei der Erklärung<br />
der oben genannten Wirk- und Wechselbeziehungen<br />
ist das ausbalancierte Spannungsfeld<br />
zwischen der Autonomie der Teilsysteme und<br />
der Beherrschbarkeit des Gesamtsystems. Der<br />
Ansatz basiert auf der Existenz von Gleichgewichtszuständen,<br />
d.h. von Zuständen, die ein<br />
„ordnungsgemäßes“ Funktionieren des IT-Ökosystems<br />
gewährleisten (z.B. der Verkehrsfl uss<br />
in einer Stadt), sowie von Kräften, die dieses<br />
Gleichgewicht stören (z.B. ein Auffahrunfall an<br />
einer großen Straßenkreuzung) und von zentralen<br />
oder dezentralen Mechanismen, die in solchen<br />
Fällen das Gleichgewicht wieder herstellen<br />
können (z.B. ein zentrales Verkehrsleitsystem<br />
oder Kommunikation und dezentrale Intelligenz<br />
in den Navigationssystemen der einzelnen Fahrzeuge).<br />
Im Detail wurden dazu in 3 Teilprojekten<br />
folgende Forschungsarbeiten durchgeführt:<br />
– Teilprojekt AIM: Das Forschungsprojekt AIM<br />
befasst sich mit Methoden und Werkzeugen zur<br />
Sicherstellung der Gesamtfunktionalität eines<br />
komplexen IT-Ökosystems, insbesondere wenn<br />
ein Top-down-Entwurf nicht mehr oder nur eingeschränkt<br />
möglich ist. Es wurden adaptive<br />
Informations- und Kollaborations-Architekturen<br />
bei unabhängiger Evolution von Teilsystemen,<br />
sowie geeignete Kontrollmechanismen untersucht.<br />
Dabei werden alle Ebenen von der Hardwareebene<br />
über die Virtualisierung und Modellierung<br />
bis zur schnittstellenbasierten, formalen<br />
Verifi kation betrachtet. Beispielhafte Ergebnisse<br />
sind hier neuartige Interaktionsmechanismen<br />
im Verkehr oder auch Ansätze im Machine<br />
Learning, in denen Software (als Teil eines IT-<br />
Ökosystems) lernt, wünschenswertes Verhalten<br />
von Menschen im IT-Ökosystem zu adaptieren.<br />
TOP-DOWN-PROJEKT<br />
– FP LocCom: Im Forschungsprojekt LocCom<br />
werden Methoden, Konzepte und Werkzeuge<br />
für dezentrale IT-Ökosysteme erarbeitet, die<br />
emergente neue Dienstleistungen ermöglichen<br />
und dabei Qualitätseigenschaften garantieren<br />
sollen. Hierfür werden adaptive Verfahren auf<br />
allen Ebenen von rekonfi gurierbarer Hardware<br />
über Protokolle bis hin zu Modellierung sowie<br />
Inferenzmethoden untersucht. Eine wesentliche<br />
Rolle kommt dabei der Nutzung von Kontext in<br />
verallgemeinerter Form zu, sowie der Frage,<br />
wie reale und virtuelle Netzwerke zwischen<br />
Menschen zusammengeführt werden können.<br />
Neben eher theoretischen Erkenntnissen über<br />
die Komplexität der Auswertung bestimmter<br />
Logiken für IT-Ökosysteme, sind hier als Ergebnisse<br />
auch sehr angewandte Ergebnisse in<br />
Form von Apps für Smartphones zur Kommunikation<br />
in sozialen Netzen zu nennen.<br />
– FP ruleIT: Auch ein IT-Ökosystem mit seinen<br />
autonomen Komponenten muss den Anforderungen<br />
seiner Benutzer genügen. Im Rahmen<br />
eines Top-down-Entwurfs werden von der Erhebung<br />
dieser Anforderungen bis zur Validierung<br />
in ruleIT Regeln abgeleitet, die zur Verifi kation<br />
in der Entwicklung und zur Validierung während<br />
der Laufzeit eingesetzt werden. Dazu<br />
wurden im Forschungsprojekt ruleIT Methoden<br />
des Software Systems Engineering kombiniert<br />
und zu einer Methodik für die regelgetriebene<br />
Softwareentwicklung in IT-Ökosystemen erweitert.<br />
So können trotz Autonomie das IT-Ökosystem<br />
und sein Teilsysteme zuverlässig und<br />
beherrschbar gestaltet werden.