(NTH) Bericht 2011–2012 - TU Clausthal
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der Perspektive der verschiedenen Fachdisziplinen<br />
(Geodäsie, Ingenieurwesen, mathematische<br />
Statistik, Bildverarbeitung, Radartechnik, Hochfrequenzphysik)<br />
und andererseits durch die Nutzung<br />
von Ergebnissen z.B. für ein besseres Verständnis<br />
allgemeiner Zusammenhänge (Übertragung und<br />
Adaption aus der Satellitendatenverarbeitung auf<br />
terrestrische Radarinterferometer) oder zur verbesserten<br />
Interpretation von Daten und Berechnungsergebnissen<br />
(z.B. bei der PSI-Auswertung<br />
durch Objekterkennung). Diese Synergieeffekte<br />
haben wesentlich zum Erfolg der Projektbearbeitung<br />
beigetragen.<br />
Die Radarinterferometrie gehört zu den aktiven<br />
Fernerkundungsverfahren und nutzt satellitengetragene<br />
oder auch terrestrische Mikrowellen-<br />
Sensoren. Sie besitzt ein großes Potential für die<br />
Vermessung und das geometriebezogene Monitoring<br />
der Erdoberfl äche. Diese Messmethode<br />
bietet Verfahren zur Bestimmung großräumiger<br />
Bodenbewegungen (hervorgerufen z.B. durch<br />
Bergbau, Hangrutschungen, GW-Absenkungen)<br />
sowie von Formveränderungen einzelner Objekte<br />
(Gebäude, Infrastrukturanlagen, etc.). Mit ihrer<br />
großen zeitlichen und räumlichen Aufl ösung sowie<br />
ihrer hohen Messgenauigkeit im mm-Bereich<br />
kann die Radarinterferometrie für die Erfassung<br />
und Modellierung dynamischer Prozesse in der<br />
Anthroposphäre insbesondere im Bereich der<br />
Bergbaufolgenabschätzung und Natural Hazards<br />
eingesetzt werden. Entwickelt wurde die Radarinterferometrie<br />
ursprünglich für geophysikalische<br />
Anwendungen. Einen großen Bekanntheitsgrad<br />
hat die Methode durch die im Jahr 2000 von der<br />
NASA und der ESA durchgeführte Shuttle Radar<br />
Topographic Mission (SRTM 2000) erreicht, bei<br />
der für die gesamte Erde ein weitgehend vollständiges<br />
3D-Oberfl ächenmodell erzeugt wurde, das<br />
die Basisinformation z.B. für Google Earth bildet.<br />
Phasenwerte eines Interferogramms für die extrahierten<br />
PS-Kandidaten vor dem Hintergrund des mittleren<br />
Amplitudenbildes.<br />
Derzeit erlebt diese Anwendung eine Neuaufl age<br />
mit der deutschen TanDEM-X Satellitenmission<br />
zur Erstellung eines hochaufl ösenden globalen<br />
Oberfl ächenmodells in verbesserter Qualität.<br />
Im Rahmen des Forschungsprojektes konnte<br />
gezeigt werden, dass mit speziellen interferometrischen<br />
Auswerteverfahren die Überwachung<br />
unterirdischer Energierohstoffspeicher, z.B. eines<br />
Kavernenfeldes, sehr gut möglich ist. Tatsächlich<br />
lassen sich in der Auswertung Höhenänderungen<br />
der Erdoberfl äche im mm-Bereich bestimmen. Im<br />
Rahmen dieses Forschungsprojektes wurde an<br />
der Entwicklung alternativer Methoden gearbeitet,<br />
mit deren Hilfe schnell und unregelmäßig bzw.<br />
periodisch ablaufende Bewegungen besser detektiert<br />
werden können.<br />
BOTTOM-UP-PROJEKT<br />
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