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(NTH) Bericht 2011–2012 - TU Clausthal

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Geomimetik – Übertragung von Geoprozessen<br />

in materialtechnische Anwendungen für Energie<br />

und Umwelt am Beispiel der Glaskorrosion<br />

Hintergrund<br />

Die Korrosion von Glas ist sowohl in natürlichen<br />

Systemen als auch in verschiedensten technischen<br />

Anwendungen von großer Bedeutung. Ein eingehendes<br />

Verständnis der Korrosionsmechanismen<br />

ist die Voraussetzung, um technische Gläser für<br />

eine möglichst dauerhafte Anwendung durch geeignete<br />

Rohstoffauswahl in Funktion zu bringen. Die<br />

Verbesserung der Dauerhaftigkeit von Glasmaterialien<br />

war der zentrale Forschungsgegenstand<br />

des Vorhabens. Basierend auf dem „Archiv“ der in<br />

der Natur vorkommenden verschiedenen Gläser<br />

mit unterschiedlicher Art, Intensität und Dauer der<br />

Bewitterung war der Ansatz, Abläufe in natürlichen<br />

geochemischen Systemen nach dem geomimetischen<br />

Prinzip auszuwerten und die Ergebnisse für<br />

die Entwicklung neuer Glasmaterialen und die Verbesserung<br />

von Verfahrenstechniken zu nutzen.<br />

Die Kooperation<br />

Am Institut für Nichtmetallische Werkstoffe der <strong>TU</strong><br />

<strong>Clausthal</strong> in der Arbeitsgruppe Glas und Glastechnologie<br />

(Prof. J. Deubener) liegt ein Schwerpunkt<br />

der Forschung auf dem Bereich der Glaskorrosion<br />

unter Einbeziehung spezieller oberfl ächenanalytischer<br />

Methoden, wobei dem Frühstadium der Korrosion<br />

bis in den nanoskopischen Bereich besonderes<br />

Interesse gilt. Forschungsschwerpunkte der<br />

Arbeitsgruppe Petrologie (Prof. F. Holtz, Prof. H.<br />

Behrens) am Institut für Mineralogie der Leibniz<br />

Universität Hannover liegen im Bereich magmatischer<br />

Systeme und Vulkanismus. Arbeiten zur<br />

BOTTOM-UP-PROJEKT<br />

Korrosion von Mineralen und Gläsern durch verschiedene<br />

wässrige Phasen wurden in den letzten<br />

Jahren aufgenommen. Neben den Arbeiten zur<br />

Glaskorrosion sind beide Institute auch in festkörperorientierte<br />

Zentren eingebunden, das Energie-<br />

Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN, <strong>TU</strong><br />

<strong>Clausthal</strong>) und das Zentrum für Festkörperchemie<br />

und Neue Materialien (ZFM, Leibniz Universität<br />

Hannover). Es war deshalb naheliegend, die<br />

Zusammenarbeit zwischen den beiden Instituten<br />

der <strong>NTH</strong>-Mitgliedsuniversitäten zu intensivieren,<br />

gemeinsame Schwerpunkte zu defi nieren und<br />

neue Forschungsfelder anzugehen.<br />

Geomimetik<br />

Bei dem geomimetischen Bottom-up Ansatz steht<br />

das Erkennen und Beschreiben von grundlegenden<br />

Mechanismen und deren Abstraktion und Übertragung<br />

auf andere Systeme im Vordergrund. Hier<br />

kann zum Beispiel die Analyse von natürlichen<br />

Proben, die das Produkt von Jahrtausenden oder<br />

Jahrmillionen währenden Prozesses sind, Rückschlüsse<br />

auf langzeitige Prozesse in Umwelt und<br />

Technik ermöglichen. Dadurch sollen Möglichkeiten<br />

für neue technische Anwendungen identifi ziert oder<br />

bestehende Lösungen verbessert werden. Ein Beispiel<br />

sind petrologische Untersuchungen von marinen<br />

Basaltgläsern, die der Korrosion durch Meerwasser<br />

ausgesetzt waren. Die Untersuchungen<br />

dieser Materialien können Aussagen ermöglichen<br />

über die Langzeitstabilität von Gläsern, die bei der<br />

küstennahen solaren Energiewandlung und Meerwasserentsalzung<br />

eingesetzt werden. Der Ansatz

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